Duisburg. Um die Kassen zu füllen, müssen Tierparks kreativ werden – mit Erfolg: Was es im Zoo Duisburg für 50 Euro, aber auch für stolze 7700 Euro gibt.

Ob Orang-Utan, Delfin oder Elefant – immer mehr Tierfreunde übernehmen in Duisburg eine Patenschaft für ihre Zoolieblinge. „Von 2018 bis heute hat sich die Zahl der Tierpatenschaften verdoppelt“, teilt der Zoo Duisburg mit. In diesem Jahr zählt der Tierpark am Kaiserberg rund 1000 Unterstützer, die mit ihrer finanziellen Hilfe symbolisch zur Versorgung der Tiere beitragen.

Auf die Einnahmen ist der Tierpark auch angewiesen: Der Zoo Duisburg braucht schließlich städtische Zuschüsse in Millionenhöhe, um die jährlichen Verluste auszugleichen. So lag der Fehlbetrag im Jahr 2022 wie berichtet bei 2.262.000 Euro. Zwar war damit das Defizit so niedrig wie seit 2014 nicht mehr, doch um die Kassen zu füllen, können Tierparks nicht nur auf Eintrittsgelder setzen.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Ein Rezept sind Tierpatenschaften, die Zoofreunde abschließen können. Dafür gibt es dann eine Urkunde. Die „Patengebühr“ orientiert sich dabei an den jährlichen Aufwendungen für das Lieblingstier, erklärt ein Zoo-Sprecher. Die Preise sind deshalb höchst unterschiedlich und reichen von 50 Euro für eine Seegurke oder etwa einen Anemonenfisch bis hin zu stolzen 7700 Euro für einen Koala.

Besonders beliebt sei die tierische Freundschaft zu den geselligen Zwergmangusten: Die Patenschaft in Höhe von 120 Euro für die immer Wache haltenden Erdmännchen wird oft verschenkt, sagt der Zoo-Sprecher. Es geht auch günstiger: Wer in den eigenen vier Wänden keine Schlange halten darf, kann für 50 Euro die symbolische Verantwortung für eine Kornnatter übernehmen.

Patenschaft im Zoo Duisburg: Für Charaktertiere wird es teuer

Der stolze Preis von 7700 Euro für Koalas liegt an der ausgesprochen kostenintensiven Versorgung der Futterspezialisten: So fressen die Beuteltiere ausschließlich Eukalyptus. Jährlich braucht der Zoo fast zehn Tonnen für die Verpflegung. Ein Großteil der frischen Triebe wird aus Florida eingeflogen. Pro Tag und Kopf werden 35 Euro fällig, Tendenz steigend.

Großtiere wie die Seekühe Pablo und Manfred (5200 Euro) oder die Elefantendamen Saiwa, Etosha und Daisy (5200 Euro) haben aktuell zahlungswillige Paten. Stolze Preise werden auch für die Orang-Utans (3600 Euro) oder Pinselohrschweine (1500 Euro) aufgerufen. Für den Zoo Duisburg sind diese Summen ein Segen, denn die Einnahmen in insgesamt sechsstelliger Höhe aus den Patenschaften entlasten den Zoohaushalt.

Keine Paten: Das sind Duisburgs „einsamen“ Zoo-Tiere

Viele der Tiere am Kaiserberg seien derzeit mit einer Patenschaft versorgt, sagt der Zoo-Sprecher. Manche sogar doppelt und dreifach, denn anders als bei den großen Charaktertieren im Zoo Duisburg können kleinere Tiere auch mehrere Paten haben, so etwa die Erdmännchen. Doch wie im Tierheim bleiben weniger charismatische Tiere auf der Strecke: „Wir haben auch Tiere, die sind noch auf der Suche nach einem Freund.“

Bislang keinen Unterstützer an seiner Seite hat etwa Mohrenmaki Peter – mit 1000 Euro ist diese Patenschaft aber auch nicht gerade günstig. Unversorgt sind auch die symbolträchtigen Weißstörche (150 Euro) sowie die neu in den Zoo Duisburg gezogenen Felsenkängurus (250 Euro).

 Die Weißstörche im Zoo Duisburg haben bislang keine Paten.
 Die Weißstörche im Zoo Duisburg haben bislang keine Paten. © Zoo Duisburg | Mathias Appel

>> Patenschaft im Zoo Duisbug

  • Zu den bislang rund 1000 Unterstützern des Zoos zählen Firmen, Vereine und Privatpersonen – vom Senior bis zum Kleinkind. Eine Tierpatenschaft läuft 365 Tage und verlängert sich nicht automatisch.
  • Neben einer Urkunde können alle Paten am sogenannten Tierpatentag den Zoo kostenlos besuchen. Zudem informiert der Tierpark per E-Mail, wenn es Veränderungen im Gehege des Lieblingstiers gibt, beispielsweise eine Geburt. Mehr Infos zur Patenschaft gibt es auf der Internetseite des Zoos.