Duisburg. Kostenexplosion bei einer Sportplatzsanierung im Duisburger Süden: Die Stadt muss insgesamt 5 Millionen Euro mehr zahlen als geplant. Der Grund.

Die Sportanlage Am Förkelsgraben in Duisburg-Hüttenheim, auf der die Sportgemeinschaft Duisburg-Süd 98/20 beheimatet ist, soll umfangreich saniert werden. Die Fördergelder, unter anderem für den neuen Kunstrasenplatz, für eine neue 400-Meter-Kunststofflaufbahn sowie eine neue Weitsprung- und Kugelstoßanlage, wurden beantragt und auch bereits bewilligt.

Sanierung Sportanlage Am Förkelsgraben: Kostenexplsion von 5 Millionen Euro

90 Prozent der im Dezember 2021 geschätzten und beantragten Kosten von 2.8 Millionen Euro übernimmt der Bund (2.5 Millionen Euro), den Rest (285.420 Euro ) die Stadt Duisburg. So die Theorie. Die Praxis: Nach Einreichung und Bewilligung der Förderanträge im Rahmen des Bundesförderprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sind die Kosten explodiert: auf über 7 Millionen Euro.

Bei der Begehung der Sportanlage Am Förkelsgraben wurde festgestellt, dass auch das Vereinsheim abgerissen und neu gebaut werden muss.
Bei der Begehung der Sportanlage Am Förkelsgraben wurde festgestellt, dass auch das Vereinsheim abgerissen und neu gebaut werden muss. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Und genau diese Mehrkosten von 5 Millionen Euro muss die Stadt Duisburg jetzt selbst tragen, denn die Fördersumme kann nachträglich nicht angepasst werden und bleibt in seiner einmal festgelegten Höhe konstant. Somit geht eine spätere Kostensteigerung voll zu Lasten des Antragstellers, in diesem Fall der Stadt Duisburg.

Das Problem: Erst nach der Antragstellung wurde die Situation auf der Sportanlage Am Förkelsgraben genau geprüft. So habe es sich schnell gezeigt, dass das „Vereinsgebäude sowohl am Mauerwerk als auch im Bereich der Fundamente und Bodenplatte erhebliche Schäden“ aufweist. Die Folge: Ein Abriss und ein anschließender Neubau inklusive eines neuen Vereinsheims samt Küche sind zwar teurer aber letztendlich wirtschaftlicher als eine Sanierung.

Auch die Zufahrt zur Sportanlage Am Förkelsgraben muss neu geplant werden.
Auch die Zufahrt zur Sportanlage Am Förkelsgraben muss neu geplant werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Aus dem geplanten Abriss resultieren laut Verwaltung weitere erhebliche Folgekosten: Zum einen die Kosten für den Abriss und die Entsorgung, zum anderen die Erneuerung der Trinkwasserzuleitung und der abwasserführenden Leitungen über eine Strecke von 300 Metern sowie die Modernisierung der Elektro- und Wärmeversorgung, unter Errichtung einer neuen Elektro-Trafostation und eine Anbindung an das Fernwärmenetz.

Verkehrsführung auf der Sportanlage Am Förkelsgraben muss komplett neu geplant werden

Ein weiterer Punkt ist die Verkehrsführung, die bei der Antragstellung komplett anders eingeschätzt wurde. Nicht berücksichtigt wurde nämlich, dass der „motorisierte Verkehr zwischen dem künftigen Kunstrasenplatz und dem Naturrasengroßspielfeld mit umlaufender Laufbahn“ gelegen hätte. Das hätte zu gefährlichen Situationen für die Sportler führen können, da auch bei Veranstaltungen sämtliche Zuschauer zwischen den beiden Plätzen durchgefahren wären. Der neue Plan sieht vor, dass der Zugang für PKW nun südlich des künftigen Großspielfeldes an den äußeren Bereich der Sportanlage erfolgen soll. Dort wird ein Parkplatz entsprechend der Vorgaben der Unteren Wasserbehörde mit Rasengittersteinen gebaut.

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Darüber hinaus ergeben sich laut Verwaltung die Mehrkosten unter anderem aus den überdurchschnittlich hohen Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren sowie der allgemeinen Marktlage.

Schon erhebliche Mehrkosten bei zwei anderen Sportstätten

Schon bei der geplanten Sanierung von zwei anderen Sportstätten im Duisburger Süden – am Honnenpfad (Wanheim 1900) und an der Großenbaumer Allee (GSG Duisburg) – kam es aufgrund von Abweichungen zwischen geschätzten und tatsächlichen Kosten zu Mehrkosten von einer Millionen Euro.