Duisburg. Die Abfallgebühren der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) steigen 2024 stark. Welche Kostensteigerungen im Detail auf die Menschen zukommen.

2023 konnten sich die Duisburger noch über leicht gesunkene Entsorgungsgebühren freuen, 2024 drehen die Wirtschaftsbetriebe (WBD) aber kräftig an der Kostenschraube: Grund- und Leistungsgebühren für die Abfuhr der Mülltonnen steigen auf breiter Front, nach Berechnungen der WBD im Durchschnitt um etwa fünf Prozent.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde zuerst am 10. November 2023 veröffentlicht und am 3. Januar 2024 aktualisiert

WBD-Geschäftsführer Thomas Patermann hatte die neue Gebührensatzung im Umweltausschuss vorgestellt, die große Mehrheit im Stadtrat stimmte am 27. November für die Änderungen (dagegen: Tierschutz/DAL).

Demnach sollen in Duisburg die jährlichen Kosten für die graue 80-Liter-Restmülltonne – der Klassiker unter den Abfallbehältern – um 13,36 Euro steigen auf 213,80 Euro (bei wöchentlich einmaliger Leerung, ohne Vollservice). Die 60-Liter-Tonne kostet dann 160,32 Euro (+10 Euro), für den 120-Liter-Behälter werden 320 Euro (+20 Euro) pro Jahr fällig.

Auch Serviceleistungen werden teurer – Kurs für die Biotonne steigt moderat

Auch die Serviceleistungen werden teurer: Hier steigen die Gebühren zwischen 3,88 Euro (60-l-Tonne, normaler Aufwand, wöchentlich einmalige Leerung) und 9,88 Euro (120-l-Behälter, erhöhter Aufwand). Bei erhöhter oder geringerer Abfuhrhäufigkeit sind die Leistungsgebühren entsprechend höher oder niedriger.

Mehr Geld für die Müllentsorgung: Thomas Patermann, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, begründet die steigenden Gebühren.
Mehr Geld für die Müllentsorgung: Thomas Patermann, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, begründet die steigenden Gebühren. © FUNKE Foto Services | TEFAN AREND

Ein wenig teurer wird auch die Biotonne, die von den WBD gezielt subventioniert wird, damit sich möglichst viele Bürger dafür entscheiden. Der 60-l-Behälter kostet im nächsten Jahr 24,04 Euro (+1,52 €), zwei Euro mehr werden für die 80-l-Biotonne fällig. Für 2023 war die Gebühr für diese Behälter deutlich gesunken (- 27,5 bis - 45,9 Prozent).

Deutlich höhere Gebühren für Annahme von Eternit und Dämmwolle

Das ändert sich außerdem: Einmalige Sonderleerungen werden je nach Gefäßgröße zwischen 1,56 (40-l-Tonne) und 16,92 Euro (4600-l-Behälter) teurer, Nachleerungen kosten zwischen 2,72 Euro und 5,16 Euro mehr. Unverändert bleibt der Preis für die Annahme von Bauschutt, dazu gehören aber ab dem Jahreswechsel keine Baumischabfälle mehr, sondern nur noch Sand (kein Bodenaushub), Steine, Kies, Keramik und harter Zement ohne Papieranhaftung.

Der Duisburger Müll wird in der GMVA Oberhausen verbrannt. Der Schornstein der Anlage zwischen Kanal und A 42 ist eine weithin sichtbare Landmarke. Beteiligt an der gemeinschaftlichen Müllverbrennung unter Remondis-Regie sind auch die Duisburger Wirtschaftsbetriebe.
Der Duisburger Müll wird in der GMVA Oberhausen verbrannt. Der Schornstein der Anlage zwischen Kanal und A 42 ist eine weithin sichtbare Landmarke. Beteiligt an der gemeinschaftlichen Müllverbrennung unter Remondis-Regie sind auch die Duisburger Wirtschaftsbetriebe. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Deutlich teurer wird die Annahme von Eternit (+16 auf 336 € pro Tonne), der Asbestzement wird ebenso wie Dämmwolle (+100 Euro auf 765 Euro pro Tonne) nur an den Recyclinghöfen Nord und Mitte angenommen. „Die Gebühren müssen aufgrund gestiegener Entsorgungskosten erhöht werden“, begründen die WBD.

WBD: Müssen ein Viertel der Verbrennungsentgelte aus der GMVA abführen

Insgesamt führen mehrere Faktoren zum Aufschlag bei den Abfallgebühren, erläutert WBD-Geschäftsführer Thomas Patermann. Für 2023 konnte der Entsorger noch gestiegene Profite weitergeben aus der WBD-Beteiligung an der Müllverbrennungsanlage in Oberhausen (GMVA). Die Gewinne aus der Vermarktung der durch die Abfallverbrennung erzeugten Energie fallen 2023 deutlich geringer aus.

Erstmals werden die Verbrennungsanlagen in den Emissionshandel einbezogen und müssen CO2-Abgaben leisten, erläutert Patermann: „Ab dem Jahr 2024 werden damit über 25 Prozent des Verbrennungsentgeltes für den Klima- und Transformationsfonds des Bundes abgeführt.“ Außerdem finden sich die Lohnerhöhungen bei der Belegschaft in den Gebühren wieder – die WBD legen bei der Berechnung einen Zuwachs von acht Prozent zugrunde.

>> GEBÜHREN: HIER GIBT ES DETAILLIERTE INFORMATIONEN

  • Neben den Abfallgebühren gibt es auch Veränderungen bei den Kosten für Abwasserbeseitigung, Straßenreinigung und Friedhöfe. Auch über diese Satzungen für 2024 beschließt der Rat am 27. November.
  • Detaillierte Gegenüberstellungen der bisherigen und der künftigen Gebührensätze finden sich in den Beschlussvorlagen für die Kommunalpolitik. Sie sind einzusehen im Ratsinformationssystem auf der städtischen Internetseite Duisburg.de.