Duisburg/Essen/Bochum/Witten. Bahn-Romantik: Im historischen Zug geht es bald vom Ruhrgebiet nach Erfurt. Halt in Duisburg, Essen, Bochum und Witten. Alle Infos zur Fahrt.
Bahnreisende können bald im Ruhrgebiet eine Zeitreise erleben: Am Samstag, 2. Dezember, wird ein historischer Sonderzug gleich an mehreren Bahnhöfen der Region halten. Zustiege sind etwa in Duisburg, Essen, Bochum und Witten möglich. Mit dem Intercity der Bundesbahn aus den 80er Jahren können Fahrgäste bis nach Erfurt reisen und in der thüringischen Landeshauptstadt den Weihnachtsmarkt erleben.
Veranstaltet wird die Nostalgiefahrt vom gemeinnützigen Verein „Baureihe E10“, der sich für den musealen Erhalt von historischen Lokomotiven und Wagen einsetzt. Der Zug startet in Remagen und fährt über Bonn, Köln und Düsseldorf ins Ruhrgebiet. Voraussichtlich um 8 Uhr erreicht die Bahn den Hauptbahnhof in Duisburg, anschließend werden Essen (zirka 8.15 Uhr), Bochum (8.30 Uhr) und Witten (8.50 Uhr) angefahren. Gegen 13 Uhr erreicht der Sonderzug sein Ziel: den Hauptbahnhof in Erfurt.
Vom Ruhrgebiet nach Erfurt: Nostalgiefahrt im Dezember
„Auf dem gesamten Laufweg wird der Sonderzug von einer E-Lok der Baureihe 103 gezogen, die bis heute als Schnellzug-Star-Lok der damaligen Deutschen Bundesbahn bekannt ist“, erklärt der Verein aus Rösrath, südöstlich von Köln. Der Zug wird vom DB-Museum in Koblenz gechartert, erklärt Martin Rese, 1. Vorsitzender des Vereins, für den es die erste Sonderfahrt dieser Art sein wird. Lokführer, Zugführer und Schaffner werden ebenfalls vom DB-Museum gestellt.
In der ersten Klasse werden Wagen eingesetzt, wie sie in der Vergangenheit beim Trans-Europ-Express, abgekürzt TEE, im internationalen Schienenpersonenverkehr zum Einsatz kamen. Die Wagen verkehrten von 1957 bis 1988 zwischen den Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie Österreich und der Schweiz.
Nostalgiefahrt: Historische Speisewagen werden eingesetzt
Die Wagen der 2. Klasse bestehen aus klassischen Abteilwagen, wie sie in dieser Zeit allgegenwärtig waren und verfügen über gepolsterte Sitze, erklärt der Verein. Im Zug sind außerdem zwei Bistrowagen eingestellt, in denen Snacks und Getränke angeboten werden sollen. Vereinsmitglieder werden die Fahrgäste aber auch mit einer Minibar an den Plätzen bedienen.
Angekommen in Erfurt, geht die Zeitreise weiter, denn die hervorragend erhaltene historische Altstadt mit vielen Fachwerkbauten versprüht den Charme vergangener Jahrhunderte. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die Krämerbrücke, die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. In der Adventszeit bietet die mittelalterliche Altstadt um den Domplatz die ideale Kulisse für den Weihnachtsmarkt.
Die Rückfahrt gen Ruhrgebiet ist für 18 Uhr vorgesehen. Der Hauptbahnhof in Witten soll voraussichtlich gegen 22.50 Uhr erreicht werden, Bochum (23.10 Uhr), Essen (23.25 Uhr) und Duisburg (23.40 Uhr) folgen. Zu zeitlichen Anpassungen könne es aber noch kommen. „Die Fahrgäste werden ein bis zwei Wochen vor der Abfahrt über den genauen Fahrplan informiert“, erklärt Rese.
>> SONDERFAHRT NACH ERFURT: INFOS ZU TICKETS
- Die Fahrpreise betragen für die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse 74 Euro und in der 1. Klasse 99 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren zahlen jeweils 25 Euro weniger. Es gibt auch Familienangebote.
- Im Zug gibt es mehr als 450 Plätze. Nachdem diese Zeitung im Internet über die Sonderfahrt berichtet hat, gab es einen wahren „Run“ auf die Tickets, erklärt Martin Reese. Mittlerweile seien nur noch wenige Restplätze verfügbar.
- Auch im kommenden Jahr soll es eine Fahrt geben, erklärt der Verein. Infos zu den aktuellen Fahrkarten gibt es auf der Internetseite e10ev.de. Über die E-Mail kontakt@e10ev.de können sich Interessierte über zukünftige Fahrten informieren.
