Mülheim/Duisburg. Ein Mülheimer Unternehmen bietet jährlich bis zu 20 Fahrten mit historischen Waggons und Lokomotiven an. Wie so eine Reise möglich gemach wird.
Das Unternehmen Nostalgiezugreisen veranstaltet mehrmals im Jahr Bahnfahrten mit historischen Waggons und Lokomotiven. Sönke Windelschmidt leitet die Mülheimer Firma seit 2010 und ist von Beginn an dabei. Gemeinsam mit sechs Aushilfskräften und rund 20 Ehrenamtlichen organisiert der Diplom-Ingenieur die besonderen Nostalgie-Eisenbahnfahrten in ganz Deutschland.
Bis zu 20 Fahrten im Jahr können über das Reiseunternehmen gebucht werden. Über eigene Züge für die nostalgischen Fahrten verfügen die Mülheimer nicht. „Wir arbeiten mit zahlreichen ehrenamtlichen Vereinen oder professionellen Anbietern zusammen, die passende Wagen und Lokomotiven anbieten, das funktioniert ganz gut“, erklärt Geschäftsführer Windelschmidt.
Nostalgiezugreisen: Schnellzug-Lok sorgte jüngst für Furore
Die Personenwaggons, Dampf- oder E-Loks aus der guten alten Eisenbahnzeit müssen natürlich den gesetzlich geltenden Vorschriften des Eisenbahnbundesamtes entsprechen und über dieselben technischen Sicherheitssysteme verfügen wie die aktuell sich im Einsatz befindlichen Züge der Bahn, erläutert der Mülheimer.
Die historischen Schienenfahrzeuge werden von den bereitstellenden Vereinen oder Unternehmen mit viel Herzblut restauriert und fahrtüchtig gemacht. Zuletzt sorgte die Sonderfahrt mit der über 80 Jahre alten Schnellzug-Lok „01 1104“ für Furore, die sogar wegen eines zu großen Andrangs von Dampflok-Enthusiasten abgebrochen werden musste.
Die Anforderungen an das Personal entsprechen denen der noch aktiv in Diensten der Deutschen Bahn tätigen Mitarbeiter. Die berufserfahrenen Lokführer, Zugführer oder Zugschaffner, die für die Durchführung der Nostalgie-Fahrten im Einsatz sind, müssen alle eine eisenbahntechnische Ausbildung haben, die durch jährliche Fortbildungen auf dem aktuellen Stand gehalten wird. „Im Prinzip machen wir genauso Eisenbahnbetrieb wie die Deutsche Bahn“, fasst Windelschmidt zusammen.
Abfahrten aus dem Ruhrgebiet für 2024 geplant
Dazu zählt auch, dass jeweils einige Wochen vor den Fahrten bei der Deutschen Bahn Sonderfahrpläne bestellt werden müssen, die entsprechend der aktuellen verkehrstechnischen Bedingungen geplant werden, dabei sind Baustellen und Gleiskapazitäten der Bahnhöfe zu berücksichtigen.
Ein besonderes Programm-Highlight in jedem Jahr ist die Fahrt auf die Insel Sylt, wo dieses Mal mit der imposanten ölbefeuerten Dampflok „01 1104“ eine ganz besondere Lokomotive zum Einsatz kam. Auch die Fahrten nach Berlin seien immer stark nachgefragt. Vom Ruhrgebiet aus wird man 2023 nicht mehr starten, aber im nächsten Jahr wird das wieder der Fall sein, versichert Sönke Windelschmidt. Dann wird je nach Fahrtziel auch eine Abfahrt von Duisburg möglich sein.
Aktuelle Fahrten werden unter www.nostalgiezugreisen.de veröffentlicht, so sind in diesem Jahr etwa noch Fahrten mit historischen Dampfloks nach Rostock und Warnemünde (mit Zustiegen in Norddeutschland) oder nach Cuxhaven (mit Zustiegen in Niedersachsen) geplant. Auf der Internetseite wird auch das Programm, Buchungsmöglichkeiten, Kosten und der Fahrtverlauf veröffentlicht.