Duisburg. Spiele und Burger gab’s beim Football-Familienfest der EFL an der Duisburger Arena. Auch MSV-Fans kamen. Macht Football mehr Spaß als Fußball?
Es roch ein wenig wie im typischen American Dream: Burger, Tacos, Mac and Cheese – das alles wartete auf hungrige Footballfans. Vor der Duisburger Schauinslandreisen-Arena veranstaltete die European League of Football (ELF) am Samstag den „Football Family Day“, ein Familienfest, bei dem Kinder und Jugendliche zum Beispiel ihre Football-Fähigkeiten ausprobieren konnten. Auf einer Bühne wurde zudem ein (Musik-)Programm geboten. Der Eintritt war frei.
Football-Familienfest in Duisburg: Alles einmal selbst ausprobieren
Doch zunächst ließen die Besucher bei 15 Grad und bewölktem Himmel noch auf sich warten. Das Festivalgelände füllte sich nur langsam. Dabei gab’s eine Reihe an Ständen: Merch-Shops, Sport-Supplements und Mitmachaktionen. Die Kinder probierten den amerikanischen Sport aus, die Erwachsenen fachsimpelten über die letzten Football-Spiele, und vor der aufgebauten Bühne stand ein kleines, aber beständiges Publikum.
Lukas hatte sich im Merch-Shop passend einen Football gekauft. Der 16-Jährige freute sich, dass der Sport jetzt auch immer mehr nach Deutschland kommt. „Ich bin schon lange American-Football-Fan, da ist es natürlich toll, wenn es jetzt auch Spiele direkt vor der Haustür gibt.“ Ein großer Fußballfan sei er nie gewesen, das war ihm zu langweilig. Ob der Football den Fußball als Volkssport ablösen wird, bezweifelt er aber: „Das wird in Deutschland leider nie passieren, aber es werden immer mehr Fans – da entsteht etwas.“
Den gekauften Ball konnte er direkt einsetzen. Ein paar Meter weiter, auf der Wiese gegenüber, wartete ein großes Football-Trainingsgelände. Hier konnten Kinder und Erwachsene den Sport spielerisch kennenlernen. Jeder Aspekt des Spiels konnte einmal ausprobiert werden: Fangen, werfen, rennen, tacklen und so weiter.
Football Family Day an der Arena
Hiswill Awuah betreute den Slalom. Er ist selbst ELF-Spieler bei den Hamburg Sea-Devils. Für den 23-Jährigen ist das Event heute auch etwas Besonderes: „Es kommen verschiedene Leute zusammen – von verschiedenen Teams und sogar Ländern, das ist ein besonderes Gefühl.“ Den Football an die Kinder zu bringen, ist für ihn sehr wichtig. Die Jugend sei schließlich die Zukunft des Sports. „So kann Football vielleicht mal der zweitbeliebteste Sport in Deutschland werden – das passt ja auch besser in die Fußballstadien als Handball oder so.“
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Der 7-jährige Jason trägt einen (noch viel zu großen) grünen Pullover der Barcelona Dragons. Die Entscheidung für den weit entfernten spanischen Footballverein traf der kleine Fan pragmatisch. „Der Drache ist cool und sieht gefährlich aus. Ich mag Drachen.“ Sein Vater ordnet scherzhaft ein: „Das ist natürlich eine falsche Meinung. Bis er zehn ist, ist das noch okay, danach muss es dann aber schon Rhein Fire sein.“ Er sieht das Fest als schöne Möglichkeit, auch die Kleinen an den Football heranzuführen: „Ich gucke gerne mal im Fernsehen oder auch im Stadion zu – aber das ist ja nichts für Kinder. Die wollen das selbst ausprobieren, mal den Ball anfassen und losrennen.“
Events in der MSV-Arena- Neue Pläne – Berater sollen helfenIm Gegensatz zu Jason ist Martin Schuster schon in den richtigen Farben angezogen. Mit einer dunkelroten Rhein-Fire-Collegejacke steht er vor dem Stadion. Er ist erst im letzten Jahr Footballfan geworden: „Früher konnte ich damit nie was anfangen, das war zu weit weg. Ich war immer Fan des richtigen Fußballs – natürlich vom MSV.“ Seitdem Rhein Fire seine Footballspiele in Duisburg austrägt, war der ferne Sport plötzlich näher: „Ich dachte mir, wenn schon dieselbe Arena wie der MSV, warum nicht?“
Seitdem besucht Schuster immer wieder mal ein Spiel der Düsseldorfer Footballjungs: „Besser als Fußball ist das auf keinen Fall, aber es spricht ja nichts dagegen, beides gerne zu gucken.“ Einen Punkt muss er dem Rhein-Fire-Team dann doch noch anrechnen: „Zurzeit macht das natürlich doch etwas mehr Spaß. Also europäisches Finale gegen den letzten Platz in der dritten Liga.“ Das wird der ein oder andere MSV-Fan wohl gar nicht gerne hören.
Finale! Duisburg freut sich auf die Football-PartySchuster ist auch beim großen Finale der European League of Football am Sonntag dabei, bei dem Rhein Fire in der Schauinslandreisen-Arena gegen Stuttgart-Surge antritt. Denn Duisburg – das ist für ein Wochenende die Football-Hauptstadt Deutschlands.
