Duisburg. Das Anmeldeportal Kita-Place in Duisburg bekommt ein Update. Was sich für Eltern von Kindern, die einen Kindergartenplatz suchen, ändern wird.

Mehr Kindergartenplätze wird die neue Technik nicht bringen, aber die Verteilung soll künftig einfacher werden: In Duisburg bekommt das Anmeldeportal Kita-Place ein Update.

Im Digitalisierungsausschuss berichtete Sachgebietsleiter Andreas Gonschior, dass Eltern ab 1. Oktober ein Nutzerkonto einrichten können: „Dann können sie jederzeit den Status ihrer Anmeldungen erkennen.“ Auch die Benachrichtigung, ob ein Platz vergeben wurde, erfolge künftig aus Kita-Place heraus.

In dem Portal sind alle 200 Kindertageseinrichtungen Duisburgs vermerkt. Eltern können bis zu acht Wunscheinrichtungen angeben. Ihnen wird aber empfohlen, sich vorab die Kitas vor Ort anzuschauen und sich über besondere Angebote, Konzepte und Betreuungszeiten zu informieren.

Kita-Place: Die Software könnte mehr, wenn es mehr Kindergartenplätze geben würde

Grundsätzlich sei nicht die Software beschränkend, sondern die Tatsache, dass es zu wenig Plätze gibt. „Die gerechte Verteilung der vorhandenen Plätze ist aufwendig“, so Gonschior. Wäre das Problem nicht, könnte man alle automatisierten Meldungsfunktionen nutzen.

Durch den Mangel an Plätzen sind weiterhin priorisierende Faktoren wichtig: Alleinerziehende etwa werden eher berücksichtigt, außerdem Familien, die schon Geschwisterkinder in der Einrichtung haben. Um das im Blick zu haben, werden die Kitaträger ihre Parallel-Systeme mit Papier und Excel-Tabellen so schnell vermutlich nicht aufgeben.

Elternwunsch bei Kita-Place online angeben

Kita-Place ist weiter ein Vormerksystem, über die Platzvergabe entscheide wie bisher die jeweilige Einrichtung, betont Stadtsprecher Maximilian Böttner. Platzangebote erfolgen durch die Einrichtungsleiter, sie werden aber im System dokumentiert.

Das Update ermöglicht Eltern, ein passwortgeschütztes Konto inklusive Zwei-Faktor-Authentifizierung anzulegen. Bislang konnten Veränderungen bei den persönlichen Daten, etwa der Adresse, nur von Administratoren vorgenommen werden. Durch das Update entfalle die Notwendigkeit, sich nach einem Umzug an die Einrichtungen wenden zu müssen, erklärt Böttner.

Bei Kita-Place können Eltern bis zu acht Wunsch-Einrichtungen auswählen. Bis Anfang April bekommen sie dann bestenfalls eine Zusage für das nächste Kindergartenjahr. Vergebene Plätze sollten von den Kita-Leitungen gemeldet, versorgte Bewerber dann auf der Warteliste des Jugendamtes gestrichen werden.

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Kita-Place-Optimierung freut Junges Duisburg

Den Anstoß hatte Junges Duisburg gegeben. „Kindertageseinrichtungen sind ab Oktober so in der Lage, den Status der Kitaplatzvergabe zeitgemäß zu übermitteln. Eltern müssen sich nur noch einloggen, um den Stand der Platzvergabe mitgeteilt zu bekommen“, erklärt der digitalisierungspolitische Sprecher der Junges Duisburg-Fraktion, Daniel Meller.

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Bislang hätten viele Eltern monatelang hinterhertelefoniert, hätten mitunter erst in letzter Minute erfahren, ob sie einen Kitaplatz für ihr Kind bekommen haben oder nicht, berichtet die Ratsfraktion Junges Duisburg. „Dieser Zustand ist für Eltern unerträglich. Daher sind wir umso mehr froh, dass unsere Initiative umgesetzt wird“, erklärt deren Vorsitzender Oliver Beltermann.

Das Portal Kita-Place erreicht man über die Internetadresse https://kitaplatz.duisburg.de/

>>ERMITTLUNG DES TATSÄCHLICHEN BEDARFS NACH U3-BETREUUNGSPLÄTZEN

  • Im Jugendhilfeausschuss wurde schon im Frühjahr beschlossen, mit Hilfe der Anmeldungen im Portal Kita-Place zu ermitteln, wie stark die Nachfrage von Eltern ist, Kinder unter drei Jahren betreuen zu lassen. Grundsätzlich gilt ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ein Rechtsanspruch.
  • Die Stadt Duisburg arbeitet nach Beschluss des Rats mit einer festgelegten Quote: Seit 2009 geht man davon aus, dass 32 Prozent der Kinder betreut werden müssen, und organisiert dafür Plätze. Das hatte zuvor ein Forschungsverbund im Auftrag des Familienministeriums NRW ermittelt. Inzwischen liege der Bedarf aber bei durchschnittlich 51 Prozent, argumentierten Bündnis 90/Die Grünen. Für Duisburg brauche es „aktuelle und ehrliche Zahlen“, so Ratsfrau Vera Kropp. Für den weiteren Kitaplatz-Ausbau müsse es eine verlässliche Orientierung geben.
  • Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke kündigte an, die Erkenntnisse Anfang 2024 zusammen mit der Bedarfsanmeldung für das Kindergartenjahr 2024/25 präsentieren zu können.