Duisburg. Zum neuen Kindergartenjahr kommen rund 5200 Kinder in Duisburger Kitas. Wo neue eröffnen und wie die Stadt auf klagende Eltern reagiert.
Zum 1. August beginnt das neue Kindergartenjahr. In Duisburg werden rund 5200 Kinder neu in eine U3- oder Ü3-Gruppe kommen.
Ob alle Eltern, die einen Rechtsanspruch haben, für ihren Nachwuchs auch einen Platz bekommen haben, vermag Stadtsprecher Maximilian Böttner nicht zu sagen. Die Anmeldung laufe zwar zentral über die Online-Plattform Kita-Place, die Vergabe jedoch dezentral über die Freien Träger und die städtischen Einrichtungen selbst.
Rechtsanspruch auf Kitaplatz in Duisburg: 19 Eltern haben Klagen eingereicht
Insgesamt wurden 19 Klagen eingereicht, einige von ihnen allerdings noch vor Abschluss des Aufnahmeverfahrens, sagt Böttner. Entsprechend seien 17 Klageverfahren durch ein Platzangebot gestoppt worden. Zwei Klagen sind noch offen. Hier habe man wegen der Sommerferien-Schließzeiten in einigen Kitas noch keine Plätze anbieten können.
Wie berichtet, fehlen der Stadt je nach Lesart hunderte bis tausende weitere Kitaplätze. In nackten Zahlen ist die Stadt über 2000 Plätze im Minus. Ausgeglichen wird das etwa durch Überbelegungen, also durch die Ausschöpfung der gesetzlich maximal möglichen Gruppengröße. So entstehen in der Stadt über 860 Plätze. Auch in den Flü-Kids-Gruppen des DRK kommen über 800 Kinder unter, sie bieten aber nur eine stundenweise Betreuung und stehen nicht täglich zur Verfügung.
Hier eröffnen neue Kindertagesstätten in Duisburg:
Um den enormen Bedarf zu decken, werden im Laufe des Jahres weitere Kitas und Gruppen eröffnet:
In Wanheim-Angerhausen hat zum 1. Juli die Kita Obere Kaiserswerther Straße eröffnet. Sie gehört zu den ersten von einem Dutzend Einrichtungen, die die Gebag in den kommenden Jahren bauen will. Die Eröffnung verschob sich allerdings mehrfach, weil der Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen (VKM) als Träger Sicherheitsbedenken äußerte und Nachbesserungen forderte.
Die Erhöhung des Zauns zur Oberen Kaiserswerther Straße hin sowie eine neue Fluchttürsteuerung kommen jetzt, zum 1.8. startet eine dritte Gruppe, sagt Geschäftsführerin Anette Käbe, „wir sind guter Dinge“.
Die noch etwas karge Einrichtung sei den langen Lieferzeiten geschuldet, die Küche und die Möbel für den Turnraum sollen aber noch im August kommen. Nur auf die Einrichtung einer Tempo-30-Zone vor dem Haus müsse sie womöglich noch länger warten. Absehbar sollen hier in sechs Gruppen 105 Kinder betreut werden, davon 15 Kinder mit Behinderung und 18 U3-Kinder.
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Parallel hat die Gebag in Rheinhausen die Kita In den Peschen gebaut. Auch hier verzögerte sich die Eröffnung. Wilhelm Steitz vom Träger Zok GmbH hofft, dass die Übergabe am 14. August über die Bühne geht und der Betrieb am 15. August losgehen kann.
„Tische, Stühle, Bettchen sind schon geliefert, die Wickelkommoden angeschraubt“, sagt Steitz. Es fehle aber noch einiges im Außenbereich, etwa ein Sandkasten. Auch die Betriebserlaubnis liege noch nicht vor. „Aber wir sind guter Dinge, dass wir mit zwei Gruppen starten und im November ein oder zwei weitere Gruppen dazu kommen.“ Der Geschäftsführer ist „erfreut, dass wir so gut Personal bekommen haben“. Insgesamt sollen die Mitarbeiter sich um sechs Gruppen mit 120 Kindern kümmern, darunter 22 in der U3-Betreuung.
Weitere Gruppenerweiterungen im Kindergartenjahr 2023/24
- Das Deutsche Rote Kreuz hat seine Kita Heerstraße um zwei Gruppen erweitert. Ab 1.8. gibt es hier sechs Gruppen und 50 Plätze mehr, berichtet Böttner.
- Die städtische Kita Feldrain plant eine Erweiterung um zwei Gruppen.
- In diesem und im nächsten Kinderjahr sollen vor allem in Ortsteilen im Norden, aber auch im Westen und in Mitte 46 weitere Gruppen entstehen. Sie bieten nach Auskunft der Stadtverwaltung 192 U3- und 698 Ü3-Kindern einen Platz.