Duisburg. Nach dem rätselhaften Leichenfund auf dem Gelände des alten Barbara-Hospitals in Duisburg haben Ermittler neue Erkenntnisse. Video aufgetaucht.

Bei den Ermittlungen zu dem Leichenfund am alten St.-Barbara-Hospital in Duisburg-Neumühl ist die Polizei einen Schritt weiter: Der Mann starb offenbar nach einem Sturz aus großer Höhe. Ein Gewaltverbrechen schließen die Ermittler mittlerweile aus. Schuss- oder Stichverletzungen konnten demnach nicht festgestellt werden.

Jugendliche entdeckten die Leiche im Innenhof des ehemalige Krankenhauses, als sie am Montagnachmittag, 14. August, durchs Gebüsch streiften (wir berichteten). Ein Handy-Video, das der Redaktion vorliegt, zeigt: Die Teenager waren sich offenbar zunächst unsicher, ob es sich um einen „echten Menschen“ oder eine Puppe handelt.

Denn: Der Zustand des leblosen Körpers ist zu diesem Zeitpunkt bereits sehr schlecht. Ein Bein und eine Hand stehen unnatürlich hab. Die Haut ist verwest. Der Leichnam muss wohl mindestens eine Woche auf dem Gelände gelegen haben – und das bei teilweise hohen Temperaturen.

Das alte Krankenhaus in Duisburg-Neumühl gilt mittlerweile als „Lost Place“.
Das alte Krankenhaus in Duisburg-Neumühl gilt mittlerweile als „Lost Place“. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Bei der Obduktion an diesem Montag stellten die Rechtsmediziner mehrere Knochenbrüche und eine schwere Kopfverletzung fest. Ihre Einschätzung: Der Mann war nach dem Aufprall sofort tot.

Leichenfund in alter Duisburger Klinik: Identität des Toten nun klar

Und: Auch die Identität des Toten ist mittlerweile geklärt. Trotz des schlechten Zustandes brachten Fingerabdrücke Gewissheit. Es handelt sich um einen 48-Jährigen aus Duisburg. Er war der Polizei unter anderem aufgrund diverser Drogen- und Diebstahlsdelikte bekannt. Warum er sich in dem leerstehenden Bau aufhielt, ist unklar.

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Die ehemalige Klinik in Neumühl gilt als „Lost Place“. Das St. Barbara-Hospital nahm im Jahr 1906 seinen Betrieb auf, 2013 wurde es dann endgültig geschlossen und zwischenzeitlich als Asylunterkunft genutzt. Das Gelände ist teilweise eingezäunt. Im November 2021 wurden Teile des Daches bei einem verheerenden Feuer zerstört. Ein Investor möchte dort eigentlich 450 neue Wohnungen bauen.