Duisburg/Mülheim. Die DVG setzte ihre neuen Straßenbahnen nur auf der Linie 903 ein. Nun aber schickte sie eine mit der 901 bis nach Mülheim. Das war der Grund.
Premiere auf der Straßenbahn-Linie 901: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat am Freitag nun doch schon einen der neuen Niederflur-Gelenktriebwagen vom Typ NF4 auf die Strecke zwischen Laar und Mülheimer Hauptbahnhof geschickt – allerdings aus der Not heraus.
Das berichtet auf Nachfrage DVG-Sprecherin Kathrin Naß: „Das war kein planmäßiger Einsatz.“ Vorausgegangen war diesem ein Unfall in Ruhrort am Freitagvormittag im Kreuzungsbereich Homberger Straße/Fabrikstraße, in den auch eine Straßenbahn verwickelt worden war.
Duisburg: DVG schickt nach Verkehrsunfall in Ruhrort neue Niederflurbahn bis nach Mülheim
Der Wagen der alten Baureihe (GT 10 NC-DU) entgleiste und war dadurch länger aus dem Verkehr gezogen – und das in der anhaltenden Dauerkrise: Der DVG stehen wegen akuten Fahrzeugmangels und kurzfristiger Ausfälle häufig weniger als die 30 Fahrzeuge zur Verfügung, die sie für den Regelbetrieb der beiden Straßenbahnlinien 901 und 903 benötigt (wir berichteten). Vorige Woche seien es laut DVG an einem Tag zum Beispiel nur 24 Bahnen gewesen, 25 an einem anderen.
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Darum habe die Leitstelle kurzfristig entschieden, eines der neuen Niederflurfahrzeuge auf die Strecke der 901 und somit auch nach Mülheim zu schicken. Zuerst hatte darüber die Facebook-Seite strassenbahn-duisburg.de berichtet.
Auch auf der gesamten Strecke der 901 hatte die DVG ihre neuen Alstom-Modelle (betriebsinterne Bezeichnung: GT8ND) in der Vergangenheit getestet. Allerdings will sie mit den neuen Fahrzeugen nach eigenen Angaben zuerst dafür sorgen, dass auf der Linie 903, die deutlich mehr Passagiere nutzen, wieder weniger Fahrten ausfallen. Zudem musste der Vertragspartner auf der Strecke, die Ruhrbahn, mehrere Bahnsteige in Mülheim umbauen, weil die neuen Duisburger Fahrzeuge geringfügig zu breit für diese waren (wir berichteten).
Neue Bahnen auf der 901: „Keine Probleme“, aber auch noch kein Zeitplan
Nach dem ersten Einsatz im Fahrgastbetrieb bilanzierte am Montag DVG-Sprecherin Naß: „Es hat alles gut geklappt, es gab keine Probleme.“
Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass die DVG in den kommenden Wochen auch auf der Linie 901, mal Löcher mit den neuen Zweirichtungstriebwagen stopfe. Priorität habe aber weiterhin die 903.
Auf einen Zeitplan für die Einführung der komfortableren Straßenbahnen im Regelbetrieb auf der 901 will sich die DVG darum noch nicht festlegen.
Nun acht neue Fahrzeuge einsatzbereit
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Dabei gibt es begründete Hoffnung, dass der Tiefpunkt der Straßenbahn-Dauerkrise in den kommenden Wochen überstanden sein könnte: Hersteller Alstom hat inzwischen elf der 47 sehnlichst erwarteten Niederflur-Gelenktriebwagen nach Duisburg gebracht: zwei Prototypen und neun Serienfahrzeuge. Laut Naß waren am Montag acht Fahrzeuge einsatzbereit – zwei mehr als in der Vorwoche. Mitunter seien gleichzeitig drei im Fahrgastbetrieb und eines als Fahrschulwagen unterwegs, so Naß: „Wir wollen jetzt schnell Fahrpersonal ausbilden.“
- Der Linienweg der 901 (Auszug): Duisburg-Obermarxloh – Marxloh – Beeck – Laar – Ruhrort – Duisburg Hbf – Zoo/Uni – Hbf Mülheim/Ruhr Hbf
- Linie 903 (Auszug): Dinslaken Bahnhof – Walsum – Hamborn – Meiderich – Duisburg Hbf – Hochfeld – Wanheim – Hüttenheim