Duisburg. Nach sieben Jahren ist die Kirmes an der MSV-Arena zurück. Können die Schausteller an die alte Tradition anknüpfen? Was zum Start auffällt.
Seit Freitagmittag, 14 Uhr, ist wieder Kirmes-Wochenende in Duisburg. Der „Alte Verein Reisender Schausteller“ will bis Montag, 31. Juli, an eine alte Tradition vor dem MSV-Stadion anknüpfen und hofft am bis einschließlich Montag auf viele Besucher.
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Die ersten sind pünktlich und drehen schon ihre Runde über den kompakten Rummel. Rund 50 Stände gibt es. Karussells für Kinder sind darunter, rasante Fahrgeschäfte wie die „Walzerfahrt“ oder der „Shaker“. Mit etwas Glück kann man sich überdimensionale Teddys angeln. Immerhin macht der Regen eine kurzzeitige Pause, so dass die Gäste auch den Biergarten nutzen können, um etwas zu trinken oder zu essen. „Die meisten Leute werden am Abend kommen, wenn das Feuerwerk steigt oder über das Wochenende“, sagt Organisator Ralf Reminder am Mittag und hofft auf einen gnädigen Wettergott.
2016 hat die Kirmes das letzte Mal in Duisburg an der Arena stattgefunden
„Ich war das letzte Mal 2016 hier, als es die Kirmes gab“, erinner sich Joanna Schmidt. Inzwischen ist sie 18 Jahre alt. „Das ist super, jetzt kann ich auf jedes Karussell.“ Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jana hat sie sich vier Fahrchips für die Walzerfahrt besorgt und gehört zu den ersten, die eine Runde drehen. „Es ist kleiner als früher, aber es ist trotzdem schön“, findet sie.
Auch Rebecca und Manuel Raymans freuen sich, dass vor dem Stadion mal wieder was los ist: „Früher waren wir immer hier. Ich probiere auf jeden Fall noch das eine oder andere aus“, sagt Manuel Raymans.
Für die Patenkinder ist es eine der ersten Kirmes-Erfahrungen. Leider wird am Kinderkarussell noch aufgebaut, deshalb müssen sich die Jungen und Mädchen noch etwas gedulden, bis sie ins „Feuerwehr Duisburg“-Auto steigen dürfen. „Mir gefällt der Duft von Kirmes. Der erinnert mich immer an meine Kindheit“, sagt Rebecca Raymans. In der Tat riecht es je nach Ecke nach frischem Popcorn, Crêpes und Zuckerwatte.
„Wir haben uns in der Disco kennen gelernt und waren dann am nächsten Tag hier auf der Kirmes“, erzählt Angelika Niebel, wie sie ihren Ralf kennen gelernt hat. Eigentlich sind die beiden aus Beeck. Da gehört es zum Pflichtprogramm auch dort einmal über den Platz zu laufen. „Früher war alles größer, bei uns in Beeck, aber auch hier“, meint Ralf Niebel. Doch Enkelkind Malthael hat trotzdem Spaß. „Guck mal, der Teddy da ist größer als du“, sagt Oma Angelika zu ihm und zeigt auf das riesige Plüsch-Tier, das in einem Kasten sitzt. Wer Geld einschmeißt und einen Controller geschickt steuert, gewinnt mit etwas Glück.
Enten angeln, Riesen-Plüschtiere und Karussells locken kleine und große Besucher
Erst einmal geht’s aber zum Enten angeln. Geschickt hält der Junge die Angel in die Quietsche-Entchen und fischt sie aus dem Wasser. „Demnächst bringen wir den Kescher mit, das geht schneller“, schlägt Opa Ralf vor. Doch auch so ist Malthael ziemlich erfolgreich.
„Die Kirmes ist auf jeden Fall preisgünstiger als andere“, hat Joanna Schmidt beobachtet. Die 18-Jährige verdient schon ihr eigenes Geld. Vier Chips für die Walzerfahrt, die sie sich mit ihrer Freundin zusammen gekauft hat, kosten 14 Euro. Für eine Bratwurst werden 4,50 Euro veranschlagt, ein Steak kostet 6,50 Euro am Grillstand. Eine kleine Tüte gebrannte Mandeln, 100 Gramm, schlagen mit vier Euro zu Buche.
„Wir wollen klassischen Rummelspaß bieten“, betont Ralf Reminder. Deshalb werde bei der Neuauflage vor dem Stadion auch auf ein Bühnenprogramm oder ein Zelt verzichtet. Beim Termin haben die Schausteller sich am Spielplan des MSV und von „Rhein Fire“ orientiert. In der kommenden Woche wollen die Macher Bilanz ziehen, ob sich die Veranstaltung lohnt.
Geöffnet ist jeweils ab 14 Uhr bis voraussichtlich 22 Uhr.