Duisburg. Der Juni 2023 war für Duisburg in meteorologischer Hinsicht ein Rekord-Monat. Diese Temperaturen und Niederschläge hat der Wetterdienst gemessen.
Der Juni 2023 hat einen meteorologischen Duisburger Rekord eingestellt: Dieser Juni war der wärmste, seit der Deutsche Wetterdienst (DWD) im linksrheinischen Teil der Stadt die Temperaturen misst. Das berichtet auf Nachfrage zum ungewöhnlich heißen Vormonat die Diplom-Meteorologin Ortrun Roll vom Regionalen Klimabüro des DWD in Essen: „Der erste Sommermonat war kein Frühsommer-, sondern ein Hochsommermonat.“
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Nach den Daten der DWD-Wetterstation in Duisburg-Baerl lag die Mitteltemperatur im Juni dort bei 20,7 Grad Celsius. Damit sei der „bisherige Rekordwert aus dem Juni 2003 eingestellt“ worden, so Roll. Dieser Durchschnitt war seinerzeit wohl noch an einer Klimastation in Friemersheim gemessen worden, die der DWD von 1994 bis 2007 genutzt hatte. Heißer als 2023 war der Juni in Duisburg also mindestens seit 29 Jahren nicht. Seit 2007 betreut übrigens Landwirt Michael Stermann die Duisburger DWD-Wetterstation – in Baerl.
Wetter in Duisburg 2023: Mehr Sommertage im Juni als je zuvor
Die Duisburger DWD-Daten zeigen einen Temperaturanstieg in den vergangenen 15 Jahren. Meteorologin Roll spricht von einem „eindeutigen Trend zu wärmeren Mittelwerten“: Die Juni-Mittelwert-Temperaturen lagen demnach von 2007 bis 2016 zwischen 15,6 und 18,2 Grad, zwischen 2017 und 2023 dagegen deutlich höher, „zwischen 18,8 und 20,7 Grad“.
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Ein weiteres Kriterium ist die Zahl der „Sommertage“ mit Höchstwerten von mindestens 25 Grad: Im Juni 2023 waren es 20. Mehr sind an einer Duisburger DWD-Station noch nie in einem Juni erfasst worden. Bis 2006 habe die Zahl solcher Sommertage „immer im einstelligen Bereich“ gelegen, seit 2017 seien es jeweils mindestens zehn gewesen.
Der heißeste Duisburger Juni-Tag in diesem Jahr war der 20.6. mit 31,7 Grad. Das ist kein neuer Rekordwert. Zum Vergleich: Der deutschlandweit jemals vom DWD erfasste Tageshöchstwert liegt bei 42,6 Grad. Diese waren am 25. Juli 2019 gemessen worden – an den Wetterstationen in Tönisvorst (Kreis Viersen) und in Duisburg-Baerl.
Zu den DWD-Temperaturen aus Duisburg ist grundsätzlich zu bedenken: Noch wärmer als am Standort der Klimastation in Baerl, auf dem Feld, ist es in der Regel in der dicht bebauten Duisburger Innenstadt. Dort betreibt der DWD aber keine Station.
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Unwetter am 22. Juni 2023: 59 Liter pro Quadratmeter
Eine Besonderheit bescherte der Juni 2023 Duisburg auch bei den Niederschlägen: Gegenüber dem langjährigen Monatsdurchschnitt sei mit 67 Litern pro Quadratmeter zwar „ein etwas niedrigerer Wert registriert worden, aber noch nicht auffällig niedrig“, erklärt Ortrun Roll. „Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass der Hauptteil dieser Niederschlagsmenge an einem einzigen Tag fiel.“ Am 22. Juni waren 59 Liter pro Quadratmeter gemessen worden.
Starkregen hatte in Duisburg an jenem Donnerstagabend etliche Straßen und Unterführungen überschwemmt. Abgesoffene Autos, vollgelaufene Keller und umgeknickte Bäume – Duisburg war von diesem Unwetter besonders stark betroffen gewesen.