Duisburg. Die Loveparade-Katastrophe jährt sich zum 13. Mal. Aus einem Hilfsfonds werden Betroffene unterstützt. Hier versuchen aber auch andere ihr Glück.

Auch 13 Jahre nach der Loveparade-Katastrophe sind der Verlust von Angehörigen, das Leben mit erlittenen Verletzungen an Körper und Seele für viele Menschen das vorherrschende Thema.

Jürgen Widera, Vorsitzender der Stiftung Duisburg 24.7.2010 berichtet, dass die Beratungsstelle nach wie vor ein wichtiger Anlaufpunkt sei. Es gebe immer wieder Anfragen, etwa bei Problemen mit Therapieplätzen oder rechtlichen Fragen.

Die Stiftung kümmert sich außerdem um die Gestaltung der Gedenktage sowie die Pflege der Denkmäler. Die vor kurzem massiv beschädigte Gedenkstätte im Tunnel sei zum Glück gerade rechtzeitig vor dem Jahrestag wiederhergestellt worden, berichtet Widera erleichtert.

Loveparade: Land NRW unterstützt mit einem Hilfsfonds

Auch finanziell sind die Folgen der Loveparade-Katastrophe längst nicht abgegolten. Über einen ersten Hilfsfonds hatte die Landesregierung Hinterbliebene mit jeweils 20.000 Euro unterstützt, auch Verletzte, die länger im Krankenhaus behandelt werden mussten, erhielten diese Summe.

Zum zehnten Jahrestag des für viele traumatischen Schicksalstags wurde unter Ministerpräsident Armin Laschet ein zweiter Hilfsfonds in Höhe von fünf Millionen Euro aufgelegt. Aus diesem erhalten Hinterbliebene jeweils weitere 50.000 Euro, Verletzte 5000 Euro. Erstmals hatten bei diesem Fonds auch solche Verletzte einen Zahlungsanspruch, die nicht stationär behandelt werden mussten.

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656 Verletzten wurde Geld ausgezahlt

Die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen hat die Auszahlung übernommen. Pressesprecherin Nil Yurdatap berichtet, dass aus dem zweiten Hilfsfonds bisher eine Million Euro an die Hinterbliebenen der 21 Todesopfer ausgezahlt wurden und 3.280.000 Euro an 656 Verletzte. Damit ist der Fonds zu über 85 Prozent ausgeschöpft.

„Insgesamt wurden bisher 24 Anträge abgelehnt, da die Antragstellenden eine bei der Loveparade erlittene Verletzung nicht nachgewiesen haben“, schreibt Yurdatap.

Gedenkfeier wird live übertragen

Auch in diesem Jahr wird die Gedenkfeier am Montag, 24. Juli, ab 16.45 Uhr in Zusammenarbeit mit Studio 47 per Livestream im Internet übertragen. Dazu einfach diesem Link folgen: www.youtube.com/watch?v=2ZcNm-_mNxI

Die Duisburger Musikerin Anja Lerch wird die Gedenkfeier musikalisch umrahmen. Der Tunnel und die Karl-Lehr-Straße werden am Sonntag und Montag zeitweise für den Autoverkehr gesperrt.

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>>Anlaufstellen für Betroffene der Loveparade-Katastrophe

  • Die Beratungsstelle der Stiftung Duisburg 24.7.2010 ist unter der Telefonnummer 0176 211 01 991 zu erreichen. Die Sprechzeiten sind montags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 13 bis 14 Uhr sowie donnerstags von 17 bis 18 Uhr.
  • Wer bei der Gedenkfeier Begleitung oder Unterstützung benötigt, kann sich ebenfalls an die Stiftung wenden. Weitere Infos: www.stiftung-duisburg-24-7-2010.de
  • Anspruchsberechtigte können sich noch bis 31. Dezember 2023 bei der Unfallkasse NRW melden. Das geht formlos, am besten unter Bezugnahme auf den Hilfsfonds zur Loveparade-Katastrophe. Weitere Infos: www.unfallkasse-nrw.de