dUISBURG: . Vor sechs Monaten wurde der Pakt für Duisburg geschlossen. Fünf Arbeitsgruppen entwickeln umsetzbare Verbesserungen für die Innenstadt.

Wer mit offenen Augen durch Duisburgs Innenstadt geht, kann sie entdecken, die ersten kleinen Schritte, die die City attraktiver machen sollen: 18 neue Blumenkübel, bestückt mit Geranien-Pyramiden in Rot und Rosa zieren seit Ende Juni vor allem den Sonnenwall und die Wallstraße. Es ist ein Anfang und das erste sichtbare Ergebnis des im Februar beim 4. Innenstadt-Dialog geschmiedeten Pakts für Duisburg.

Gut 25 Teilnehmer des Dialoges hatten damals die freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet, in fünf Arbeitsgruppen konkrete und verbindliche Ziele zu formulieren, die gemeinsam umgesetzt werden sollen, um die Duisburger Innenstadt zu stärken. Sie soll als „Ort der Versorgung, der Arbeit, des Wohnens, des Dialogs, des kulturellen Austausches und als kommunikativer Treffpunkt“ gesichert und ausgebaut werden.

Faltbare Aschenbecher als Dreingabe

Inzwischen haben die einzelnen Gruppen weitere Mitstreiter gewonnen und seit Februar zwei Mal getagt. Im Oktober sollen die bisherigen Ergebnisse dem Beirat City-Management, der als Kontrollorgan fungiert, vorgestellt werden. Bei den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten, die sich auf gemeinsame Ziele einigen müssen, ist in knapp sechs Monaten kein großer Wurf zu erwarten. City-Managerin Dagmar Bungardt hatte schon im Februar in Aussicht gestellt, dass wohl eher die Politik der kleinen Schritte am Anfang des Prozesses vorherrschen wird – wie die von den Wirtschaftsbetrieben gestifteten Blumenkübel, die mit ehrenamtlicher Hilfe bepflanzten Baumscheiben oder die Idee, mit faltbaren Aschenbechern, die Innenstadtläden als Dreingabe ausgeben könnten, die Kippendichte auf den hiesigen Einkaufsstraßen zu reduzieren.

Händler beteiligen sich bislang nur spärlich

Schwieriger ist es indes, die Händler in der City zu einer einheitlichen Kernöffnungszeit zu bewegen. „Die Händler einzubinden, ist nicht leicht“, sagt Dagmar Bungardt. Leider würden sich bisher auch nur wenige an den Arbeitsgruppen beteiligen, bedauert die City-Managerin.

Auch auf der Wallstraße sorgen die Geranien-Pyramiden für einen freundlichen Anblick.
Auch auf der Wallstraße sorgen die Geranien-Pyramiden für einen freundlichen Anblick. © Tanja Pickartz

Ein erster Erfolg hingegen ist in Hinblick auf die Besitzer von Innenstadtimmobilien zu verbuchen. Auf Anregung der Arbeitsgruppe Handel und Einladung von OB Sören Link fanden sich immerhin 90 von gut 300 angeschriebenen Eigentümer in der Mercatorhalle ein. Dort wurde ihnen einerseits der Pakt für die Innenstadt vorgestellt, andererseits machte der Oberbürgermeister in seiner Rede deutlich, wie wichtig dieser Pakt auch für die Immobilienbesitzer ist und dass die Ziele nur gemeinsam erreicht werden können. „Viele haben mir anschließend gesagt, dass sie sehr froh über diese Veranstaltung waren und künftig auch zum Innenstadt-Dialog eingeladen werden möchten“, resümiert Dagmar Bungardt erste Ergebnisse dieses Abends. Das nährt die Hoffnung, dass der ein oder andere Eigentümer sich nun etwas mehr um die Attraktivität seines Gebäudes kümmert. Bundgardt: „Wenn einer mal anfängt, ziehen andere oft mit.“

Scharnier zwischen Eigentümern und Filialisten

Ein längerfristiges Ziel will die Arbeitsgruppe Handel angehen, an der sich auch IHK, Wirtschaftsförderung und City-Management beteiligen. Sie wollen eine Datenbank schaffen, in der Filialisten gelistet werden, die für Duisburg interessante sein könnten. Auf der anderen Seite sollen die Leerstände in der City mit den wichtigen Angaben wie Verkaufsfläche etc. verzeichnet werden. Die Pakt-Gruppe soll so ein Verbindungsscharnier zwischen Immobilienbesitzern und Filialisten schaffen.

Weitere Mitstreiter sind willkommen

Die fünf Arbeitsgruppen des Pakts für Duisburg kümmern sich um folgende Themen: Ambiente und Erscheinungsbild (20 Mitglieder); Handels- und Dienstleistunsangebot (9); Innenstadtorientierte Stadtentwicklung (16); Marketing und Digitalisierung (14); Events und Feste (16). Weitere Mitstreiter sind willkommen. Wer in einer der fünf Arbeitsgruppen aktiv mitwirken will, kann sich direkt bei der City-Managerin melden unter: d.bungardt@stadt-duisburg.de oder unter 0203/30 525 38.