Duisburg. . Nach der Unterzeichnung der Verpflichtung zur Attraktivierung der Innenstadt sollen nun fünf Arbeitsgruppen konkrete Ziele entwickeln.

Der Pakt für die Innenstadt steht. Nach dem 4. Innenstadt-Dialog unterzeichneten gut die Hälfte der etwa 50 Teilnehmer die Verpflichtungserklärung, gemeinsam die Duisburger City zu stärken und sie als „Ort der Versorgung, der Arbeit, des Wohnens, des Dialogs, des kulturellen Austausches und als kommunikativen Treffpunkt“ zu sichern und auszubauen. „Die eigentliche Arbeit liegt noch vor uns“, betonte Oberbürgermeister Sören Link abschließend.

Gebündelt und koordiniert werden soll die jetzt in fünf Arbeitsgruppen, die folgende Themen beackern: Ambiente und Erscheinungsbild, Handels- und Dienstleistungsangebot, Stadtentwicklung, Marketing und Digitalisierung sowie Events und Feste. Deren Aufgabe ist es, verbindliche Ziele zu formulieren, die dann gemeinsam umgesetzt werden.

Beirat kontrolliert Ergebnisse

Ute Marks, Teamleiterin des Dortmunder Planungsbüros „stadt+handel“
Ute Marks, Teamleiterin des Dortmunder Planungsbüros „stadt+handel“

„Im März werden wir die ersten Sitzungen der Gruppen einberufen“, stellt City-Managerin Dagmar Bundgardt eine schnelle Arbeitsaufnahme in Aussicht. Die Arbeitsgruppen sollen mindestens vier Mal im Jahr zusammenkommen, diskutieren und – auch mit Hilfe hinzugezogener Experten – Maßnahmen zur Attraktivierung der Innenstadt entwickeln. Die Ergebnisse sollen dem drei Mal im Jahr tagenden Beirat City-Marketing vorgestellt werden. Der paritätisch mit je fünf Vertretern der Stadt und des Vereins City-Management Duisburg besetzte Beirat fungiert somit als Kontrollgremium für die Prozesse in den Arbeitsgruppen.

Anregungen für eine liebens- und lebenswerte Innenstadt der Zukunft erhielten die Teilnehmer des Innenstadt-Dialogs, die bereits für die Arbeitsgruppen eine freiwillige Selbstverpflichtung eingegangen sind, von Ute Marks. Die Teamleiterin des Dortmunder Planungsbüros „stadt+handel“ zeichnete in ihrem rasant vorgetragenen Referat „Offlinestrategien“ auf Basis der aktuellen Trends die Herausforderungen auf und entwarf Lösungswege, die auch Duisburg beschreiten könnte.

Emotionale Strahlkraft

„Werbe- und Händlergemeinschaften und Einzelhandelskonzepte, das war gestern“, betonte Marks. „Heute zählen Instrumente der Förderung, Integrierte Handlungskonzepte und Sponsoring. Private Initiativen müssen deutlich erweitert werden.“ Die Innenstadt müsse eine emotionale Strahlkraft entwickeln, damit die Bewohner sich dort gerne aufhalten und Besucher gerne kommen. „Treffen, Sehen und Gesehenwerden – das ist die Stadt von morgen“, fasste Marks zusammen und zitierte als eine Art Leilinie ein Wort von Joachim Zentes, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Saar-Uni: „Gut gewinnt gegen Schlecht, nicht Groß gegen Klein.“

Immobilienbesitzer fehlten

„Es werden mehrere kleinere Dinge am Anfang des Prozesses stehen“, meint Damar Bungardt. Dazu gehören leichter umsetzbare Ziele, wie etwa die Verbesserung der Sauberkeit in der Innenstadt oder die weitere Bepflanzung von Baumscheiben und Beeten. Dickere Bretter bohren müssen die Beteiligten bei so wichtigen Punkten wie gemeinsame Kernzeiten bei der Ladenöffnung, oder der Einbeziehung der Immobilienbesitzer in der Innenstadt. Die sollten eigentlich beim 4. Dialog zumindest durch Armin Frenkert, Geschäftsführer des Vereins Haus und Grund vertreten sein. Der hatte kurzfristig absagen müssen, aber zugesichert, sich künftig an einer Arbeitsgruppe zu beteiligen, wie Dagmar Bundgardt erklärt. Zudem werde das City-Management nun alle Eigentümer im Wallquartier persönlich anschreiben, um sie einzubinden. Sinnvoll wäre auch bei den Gastronomen, die bislang bei den Innenstadt-Dialogen nicht vertreten waren. Auch das soll nun in einem nächsten Schritt erfolgen, wie die City-Managerin versichert.

Mitstreiter gesucht

In vier der für den Innenstadt-Pakt gegründeten Arbeitsgruppen gibt es bereits je sechs Mitglieder. Für die Arbeitsgruppe zum Thema Stadtentwicklung haben sich zehn Teilnehmer eingetragen. Wer in einer der fünf Arbeitsgruppen aktiv mitwirken will, kann sich direkt bei der City-Managerin Dagmar Bungardt melden unter: d.bungardt@stadt-duisburg.de, oder: 0203/30 525 38 oder -37.