Düsseldorf. Die Düsseldorfer Grünen werfen OB Geisel vor, in Sachen Umweltspur zu langsam zu sein: Der Nahverkehr müsse besser ausgebaut werden.
Die Grünen kritisieren die Art der Umsetzung der dritten Umweltspur und verlangen zum einen von der Stadtverwaltung schnellstmöglich notwendige Maßnahmen im Öffentlichen Personennahverkehr umzusetzen, zum anderen eine Umweltspur auch auf der A46 bis zum Hildener Kreuz einzurichten.
Die Stadt kommuniziert schlecht
„Für die Umweltspur, so wie sie jetzt ist, haben wir nicht die Hand gehoben“, erklärte Fraktionssprecher Norbert Czerwinski. Der Kommunalpolitiker der Grünen bemängelt die Kommunikation der Stadt in Sachen Umweltspur, zu wenig sei den Autofahrern auch aus den umliegenden Städten erklärt worden, was sie in Düsseldorf erwartet und welche Alternativen es zum Auto gibt, um in die Innenstadt zu gelangen. Auch das Tempo der Umsetzung ist den Grünen zu langsam.
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Den Unmut vieler Autofahrer könnten sie verstehen, schließlich seien viele Maßnahmen, die begleitend zur Umweltspur dazugehören, noch nicht umgesetzt worden. Dazu gehört der Ausbau des Nahverkehrs: „Da stellt die Rheinbahn eine Busverbindung vor, die vom Messeparkplatz bis zur Heinrich-Heine-Allee fährt, direkt daneben fährt die U 78, die noch eine Menge Kapazitäten frei hat.“, so Czerwinski.
Währenddessen sei gerade bei den Metrobussen die Taktverdichtung auf zehn Minuten noch nicht erfolgt, die Linie M3 nutzt, statt der Umweltspur auf der Merowingerstraße, die parallel verlaufende Himmelgeister Straße. „Das ist nur eine Anweisung vom Vorstand. Wieso fährt die Linie nicht auf der Umweltspur?“, fragt der Fraktionssprecher und sieht die Verantwortung nicht nur bei OB Geisel und der Stadtverwaltung, sondern auch bei der Rheinbahn.
Park-and-Ride-Plätze bewirtschaften
Auch die Park-and-Ride-Plätze seien nicht sinnvoll genutzt: Am Platz am Südpark würden immer wieder Mitarbeiter der Universität parken und keine Pendler. Der Parkplatz müsse eben konsequent freigeschleppt und bewirtschaftet werden. Die Lösung: Die Kosten für den Parkplatz wären mit einem ÖPNV-Ticket abgegolten. Die grundsätzliche und auch schnelle Umsetzbarkeit einer solchen Idee sei damals auch von der Rheinbahn bejaht worden.
Zudem habe der OB die Alternativen zu wenig vorgestellt, spreche ständig von einer „verkehrserzieherischen Maßnahme“. Das sei ohnehin völlig falsch. „Es handelt sich um einer verkehrspolitische Maßnahme“, so Czerwinski.
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Von der Umweltspur weg wollen die Grünen aber nicht und werden die Anträge der CDU und der FDP, die Umweltspur wieder abzuschaffen, ablehnen. Allein auch „weil belastbare und sinnvolle Alternativen oder Lösungen von den beiden Fraktionen nicht genannt werden“, so die Grünen.
Umweltspur auf Autobahn?
Ganz im Gegenteil, die Fraktion hätte gerne, dass es eine Umweltspur auch auf der A 46 gibt und zwar mindestens bis zum Hildener Kreuz, „damit die Vorteile, wie die Fahrgemeinschaften, schon frühzeitig genutzt werden können, und nicht erst nach dem großen Stau.“ Auch die Polizei müsse konsequenter kontrollieren, das sei von der Bezirksregierung so zugesagt worden.
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Die Grünen wollen von der Stadtverwaltung wissen, bis wann solche, aus ihrer Sicht, notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden. Alternativ schlägt die Fraktion ein Moratorium vor, währenddessen die Umweltspur auch ruhen könnte, bis geeignete Begleitmaßnahmen getroffen wurden und eine anständige Planung steht. Beantragen will die Ökopartei aber weder das Moratorium, noch die Aussetzung. Nach ihrer Vorstellung soll der OB und die Stadtverwaltung da schon selbst tätig werden.