Düsseldorf. In Düsseldorf ist erneut ein Blindgänger entschärft worden. Gegen 21.50 Uhr hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die 500-Kilo-Bombe unschädlich gemacht. 4074 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die A44, die Bahnstrecke Düsseldorf - Duisburg und Teile des Flughafens waren betroffen. Acht Flüge mussten nach Köln/Bonn umgeleitet werden.

Einen Tag nachdem Jost Leisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst eine britische Fünf-Zentner-Bombe in Lohausen entschärft hatte, musste er schon wieder in Düsseldorf Hand anlegen: Auf der Rhein-Fire-Straße in Lichtenbroich war Mittwochmittag bei Sondierungsarbeiten eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe gefunden worden. Gegen 21.50 Uhr hatte der Sprengmeister den Blindgänger unschädlich gemacht. "Die Bombe ist erfolgreich entschärft - die Sperrungen werden aufgehoben", meldete die Feuerwehr.

Ursprünglich hatte die Entschärfung schon um 20 Uhr beginnen sollen. Doch vorher mussten in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle (Zone A) 4074 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Das sollte bis 18.30 Uhr geschehen sein. Nach 20 Uhr jedoch sichtete die Feuerwehr dort noch immer Personen. Das sorgte für eine rund 80-minütige Verzögerung im Zeitplan.

Entschärfung verzögerte sich um rund 80 Minuten

Entsprechend länger mussten im erweiterten Radius bis einen Kilometer (Zone B) um die Fundstelle auch weitere 6739 Menschen in ihren Wohnungen ausharren. Auch Teile des Flughafens waren betroffen: Im Nordosten des Flughafengeländes durfte sich rund um einige technische Gebäude in der Frachtstraße ebenfalls niemand im Freien aufhalten. Der Skytrain-Betrieb wurde ab 18.45 Uhr vorübergehend eingestellt.

Die Karte zeigt den Evakuierungsradius.
Die Karte zeigt den Evakuierungsradius. © Stadt

Acht Flüge mussten laut Flughafen-Sprecher zudem nach Köln/Bonn umgeleitet werden, "da die Deutsche Flugsicherung kurzfristig aus Sicherheitsgründen noch eine Regulierung des Flugbetriebs während der eigentlichen Entschärfung vorgenommen hatte."

Auch der An- und Abreiseverkehr zum beziehungsweise vom Flughafen war betroffen: Die Autobahn 44 musste während der Entschärfung ab etwa 19.30 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt werden. Ab 18.30 Uhr war zudem die Bahnstrecke zwischen Düsseldorf-Unterrath und Duisburg Hauptbahnhof bis zum Ende des Entschärfung gesperrt. Die Auswirkungen waren begrenzt: Wegen des Bahnstreiks war der Zugverkehr ohnehin stark eingeschränkt.

Flughafen war nur über die A52 erreichbar

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Bereits ab 18 Uhr wurden auch die Rheinbahnlinien 707, 715, 729, 730, 752, 754, 760 und 776 unterbrochen. Sie wurden an der letzten Station vor der Sperrung gekappt. Die A52 blieb in Absprache mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst befahrbar. Von westlicher Richtung war der Airport damit über diese Autobahn und die Danziger Straße erreichbar.

Gegen 22 Uhr wurden alle gesperrten Straßen wieder freigegeben. Die Auswirkungen auf den Verkehr rund um den Flughafen dürften aber noch etwas länger zu spüren gewesen sein.