Düsseldorf. Zwei kleinere Explosionen in Düsseldorfer Hauseingängen haben großen Schaden an Häusern und Fahrzeugen geführt. Ein Wohnhaus musste sogar evakuiert werden. Ersten Ermittlungsergebnissen nach haben illegale Böller diese Detonationen verursacht. Das Motiv der Täter ist noch unklar.
Zwei mysteriöse Explosionen in Wohnhäusern stellt die Polizei vor verzwickte Ermittlungsaufgaben. In den Nächten zu Sonntag und zu Montag kam es in der Altstadt und in Bilk jeweils zu einer Detonation. Ohrenbetäubender Krach riss die verschreckten Anwohner aus dem Schlaf.
Menschen wurden bei den zwei Explosionen aber nicht verletzt. Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingesetzt und prüft jetzt unter anderem Hintergründe im privaten Umfeld der Mieter.
Am frühen Sonntag kam es um 1 Uhr zu der ersten Explosion in einem Mehrfamilienhaus an der Ratinger Straße. Im Hausflur zündeten Unbekannte einen „pyrotechnischen Sprengkörper“, wie es die Polizei formuliert.
Mehrere Wohnungstüren beschädigt
Mehrere Wohnungstüren wurden dabei beschädigt. Nachtschwärmer, die noch auf der Feiermeile unterwegs waren, alarmierten die Polizei. Den oder die Täter haben sie aber nicht gesehen. Die Ermittlungen ergaben: Die Eingangstür war nicht aufgebrochen worden.
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Am Montag wurde dann gegen 0.45 Uhr in einem Mehrfamilienhaus mit einem Fahrradgeschäft im Erdgeschoss an der Germaniastraße ein ähnlicher Sprengkörper gezündet. Dabei sind mehrere Scheiben und Teile der Fensterfront des Ladens zerborsten, die Wände im Hausflur wurden beschädigt, die Scheibe eines geparkten Autos ging durch die Druckwelle zu Bruch. Die Feuerwehr machte am Tatort sofort Luft-Messungen, eine Gas-Explosion war schnell auszuschließen.
Die Polizei hat noch in der Nacht eine Ermittlungskommission gebildet. Die Beamten vermuten einen Zusammenhang der beiden Explosionen, da die Vorgehensweise nahezu identisch war. Experten des Landeskriminalamtes sicherten die Tatortspuren und analysieren sie jetzt. Bislang gibt es keine Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund oder Bezüge zur organisierten Kriminalität.
„Polenböller“ mit enormer Sprengkraft
„Eins ist aber klar: Das war absolut kein Dummer-Jungen-Streich“, betonte Polizeisprecher Michael Baum. Denn vermutlich wurden in beiden Fällen so genannte Polenböller mit erheblicher Sprengkraft eingesetzt.
Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt vor allem im privaten Umfeld der Mieter der beiden Häuser, versucht Zusammenhänge zwischen den Tatorten herzustellen. Vermutlich sollten jemand oder mehrere Personen durch die Explosionen bedroht oder unter Druck gesetzt werden. Die Ermittlungen dazu dauern weiter an.