Düsseldorf. . Die Düsseldorfer „Ordensgemeinschaft der armen Brüder des heiligen Franziskus“ hat seit 2006 bei Infinius Geld angelegt. Doch das Anlageunternehmen ist pleite. Die Brüder müssen möglicherweise um Millionen bangen, die für Renovierungen der ordenseigenen Immobilien zurückgelegt worden waren.
Von der Pleite des Dresdner Anlageunternehmens Infinius ist auch die Düsseldorfer „Ordensgemeinschaft der armen Brüder des heiligen Franziskus“ betroffen. Das Sozialwerk des Ordens mit Sitz am Rather Broich in Rath, das im gesamten Stadtgebiet in der Altenhilfe und Wohnungslosenhilfe tätig ist, gehört nach einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ zu den größten Infinius-Gläubigern.
„Wir haben seit dem Jahr 2006 bei Infinius Geld angelegt“, bestätigte Heinz-Theo Wollschläger, Geschäftsführer der Ordensgemeinschaft, der NRZ. Die Infinius-Konten der „Armen Brüder“ sind inzwischen eingefroren. Über die Höhe der dort angelegten Summe wollte Wollschläger vorerst keine Angaben machen.
Es ist aber zu erwarten, dass es sich um einen Millionen-Betrag handelt, den der Orden dem Dresdner Anlageunternehmen anvertraut hat. Das Geld war die Investitionsrücklage für Renovierungen und Instandsetzungen der ordenseigenen Immobilien. Die Ordensgemeinschaft beschäftigt Streetworker, betreibt Obdachlosen-Unterkünfte an der Harkortstraße und der Kaiserswerther Straße sowie die beiden Altenheime Johannes-Höver-Haus und Villa in Rath. Heinz-Theo Wollschläger betonte gestern, dass das laufende Geschäfte des Sozialwerkes durch den Finanzskandal nicht gefährdet ist.
Gerichtverfahren läuft bereits
Der Finanzskandal um Infinius ist im November aufgeflogen, seit dem hat die Ordensgemeinschaft als einer der größten Gläubiger juristischen Beistand. Es laufe ein Gerichtsverfahren, um das angelegte Geld zurückzubekommen. Wollschläger ist zuversichtlich, dass der Orden zumindest Teile seines Geldes zurück bekommt: „Die Behörden haben schnell gehandelt, es wurde einiges an Masse gesichert.“
So wurde bei den sechs in U-Haft sitzenden Infinius-Managern Privatvermögen im Wert von 14,5 Millionen Euro sichergestellt. Das bei ihnen angelegte Geld gaben die angeblichen Finanzexperten aus für ein pompöses Leben mit unglaublichem Luxus, kauften nach einer Aufstellung der Staatsanwaltschaft unter anderem Goldbarren, Uhren, Motorboote, mehrere Porsche und einen Bentley aber auch Waffen.
Etwa 25 000 Anleger sollen bei dem Unternehmen rund 400 Millionen Euro angelegt haben. „Die Finanzgruppe hatte stets gute Prognosen und ein hervorragendes Ranking“, begründete Geschäftsführer Wollschläger das Vertrauen in die Dresdner Pleite-Firma.