Düsseldorf. Diese Vergewaltigung hat Düsseldorf geschockt: Im Oktober 2013 soll ein damals 15-Jähriger eine 64-Jährige im Wald überfallen und vergewaltigt haben. Vor Gericht gab er jetzt alles zu und entschuldigte sich. Ein Reiter hatte den Überfall bemerkt und das Martyrium der Frau beendet.

Darüber zu reden fiel ihm schwer. Es sei alles so gewesen, wie in der Anklage beschrieben: Am Montag räumte der 15-Jährige vor dem Landgericht ein, im letzten Oktober im Grafenberger Wald eine Walkerin (64) überfallen und vergewaltigt zu haben.

Das berichtete der Sprecher des Landgerichts. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Jugendliche habe sich für die Tat entschuldigt und erklärt, sie sei der größte Fehler seines Lebens gewesen.

Er hatte an dem Donnerstagmorgen in dem Naherholungsgebiet auf einer Bank gesessen und die Walkerin beobachtet. Er sprach sie an und attackierte sie dann plötzlich: Er würgte sie, boxte sie so ins Gesicht, dass ihr Jochbein zertrümmert wurde, und zerrte sie in ein Gebüsch. Wenn sie schreie, werde er sie töten, drohte er. Er vergewaltigte sie und zwang sie, an ihm sexuelle Handlungen auszuführen, was sie aus Todesangst auch tat.

Frau musste im Krankenhaus behandelt werden

Ein zufällig vorbeikommender Reiter beendete die Situation: Er brüllte den Jugendlichen an, der sofort von der Frau abließ und flüchtete. Der Reiter verfolgte ihn, konnte beobachten, wie er durch einen Teich watete. Dank der Beschreibung des Mannes konnte die Polizei den durchnässten 15-Jährigen wenig später auf dem Gelände der Landesklinik festnehmen. Die verletzte und unter schwerem Schock stehende Frau musste im Krankenhaus behandelt werden.

Bei seiner Festnahme behauptete 15-Jährige, er habe eine längere Beziehung mit seinem Opfer, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. „Absurd“ nannte der Staatsanwalt gestern diese Aussage. Davon ist der Angeklagte inzwischen abgerückt.

Jugendlicher wirkt verschüchtert

Nach Angaben des Gerichtssprechers berichtete der 15-Jährige, dass er als Kind mit seiner Mutter aus Südosteuropa nach Deutschland kam. Das Gericht habe den verschüchtert wirkenden Jugendlichen immer wieder nach Einzelheiten fragen müssen. Er schilderte dann, seine Mutter habe sich wegen einer Erkrankung kaum um ihn gekümmert. Darum habe er viel Zeit allein mit dem Computer und Filmen verbracht, sei stark übergewichtig gewesen – wohl durch „Frustessen“. Ein neuer Freund der Mutter sei dagegen sehr streng und gewalttätig gewesen. Der Prozess geht weiter.