Düsseldorf. . Ein 31 Jahre alter Mann muss sich wegen der spektakulären Evakuierung des Düsseldorfer Flughafens vor Gericht verantworten. Angeklagt wird der mutmaßliche Gepäckdieb wegen gewerbsmäßigen Diebstahls - er ließ den gestohlenen Koffer in der Abflughalle stehen. Auch der Flughafen prüft eine Zivilklage.
Zwei Monate nach der spektakulären Evakuierung des Düsseldorfer Flughafens haben die Ermittler Anklage gegen einen mutmaßlichen Gepäckdieb erhoben. Der 31-Jährige soll die Räumung des Airports ausgelöst haben, als er einen gestohlenen Koffer in der Abflughalle stehen ließ. Die Staatsanwaltschaftschaft wirft ihm gewerbsmäßigen Diebstahl vor. Ein Sprecher bestätigte am Dienstag einen Bericht der „Bild“-Zeitung.
Im Zuge der Evakuierung war auch der Flugverkehr am drittgrößten deutschen Flughafen unterbrochen worden. 140 Flüge fielen aus. Der Koffer enthielt mehrere Kilo in Plastikbeuteln verpacktes Mehl und eine Packung Zimt. Die Bombenentschärfer glaubten zunächst einen Sprengsatz vor sich, dann eine Ladung Drogen.
Der 31-Jährige war nach einer Öffentlichkeitsfahndung in einem Düsseldorfer Hotel erkannt und festgenommen worden. Er hatte zunächst eingeräumt, den Koffer gestohlen zu haben. Später hatte er behauptet, das Gepäckstück gefunden zu haben. Weil er nach einem Blick in das Gepäckstück ebenfalls von einem Drogenfund ausgegangen sei, habe er es stehengelassen.
Der Flughafen prüft derweil, ob der 31-Jährige zivilrechtlich für die enormen Kosten der Räumung und der Unterbrechung des Flugbetriebs in Haftung genommen werden kann.