Düsseldorf. Nach dem Mega-Bankraub einer Bande von Cyberkriminellen und Festnahmen in Düsseldorf und den Niederlanden fahnden die Düsseldorfer Ermittler nun mit Bildern aus Überwachungskameras nach sieben Flüchtigen. Die Bilder zeigen Männer und Frauen auch an Bankautomaten in Essen, Duisburg und Düsseldorf.

Nach dem spektakulären Angriff auf hunderte Geldautomaten in mehr als 20 Ländern im Februar hatte die Düsseldorfer Polizei in der Nacht auf den 20. Februar in Rath eine 56-jährige Niederländerin und deren 34-jährigen Sohn festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen die beiden Untersuchungshäftlinge erhoben: Sie sollen in jener Nacht in Düsseldorf 170.000 Euro erbeutet haben. Andere Bandenmitglieder hatten am 20. Februar an Automaten in Frankfurt, Mannheim, Koblenz, Dortmund, Duisburg, Essen, Hamburg und Bremen zugeschlagen und alles in allem 1,78 Millionen Euro abgehoben.

Mit gefälschten Kreditkarten 40 Millionen Euro abgehoben

Über die anschließenden Ermittlungen konnten Beamten des Düsseldorfer Betrugsdezernates nun Bilder sieben weiterer Täter erlangen. Die Polizei in Düsseldorf und Behörden an anderen Tatorten fahnden jetzt mit diesen Aufnahmen aus Überwachungskameras verschiedener Geldinstitute in Dortmund, Duisburg, Essen, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Koblenz und Mannheim sowie in den Niederlanden nach diesen.

Im Verlauf der Ermittlungen fanden die Düsseldorfer heraus, dass die in diesen Städten operierenden Bandenmitglieder anscheinend allesamt aus dem Großraum Den Haag stammen.

Im Februar 2013 hackten sie mehrere Server verschiedener Firmen weltweit. Über diese Server konnten die Cyberkriminellen in das Sicherheitssystem einer indischen Firma eindringen, die die EDV für eine Bank im Oman lieferte. Dort setzte die Bande das Kartenlimit real existierender Kreditkartenkonten außer Kraft. Außerdem klauten die Täter wichtige Konto- und Kreditkarteninformationen. Sie verschickten die Daten, die für die Beschreibung eines Magnetstreifens auf einer Kreditkarte notwendig sind, und die dazugehörigen PIN an Komplizen in 23 Ländern.

Mit den so erstellten "White Plastics" konnte die gut organisierte Bande vom19. bis 20. Februar in Japan, Großbritannien, Kanada, USA, Russland, Italien, Estland, Vereinigte Arabische Emirate, Lettland, Malaysia, Thailand, Ägypten, Ukraine, Spanien, Rumänien, Mexiko, Belgien, Dominikanische Republik, Pakistan, Sri Lanka, Indonesien, Kolumbien und Deutschland insgesamt rund 40 Millionen US Dollar, also knapp 30 Millionen Euro, erbeuten.

46-jähriger Grieche in den Niederlanden festgenommen

Alleine in Düsseldorf konnten zwei Tätergruppen 322.000 Euro an Geldautomaten abheben. Über die beiden niederländischen Angeklagten konnten die Spezialisten des Betrugsdezernates noch einen 46-jährigen Griechen ermitteln, der sich nach Taten in Bremen ins Ausland abgesetzt hatte. Mit einem internationalen Haftbefehl wurde der Mann in den Niederlanden festgenommen. Das Verfahren zur Auslieferung an die Bundesrepublik Deutschland läuft derzeit noch.

Polizei jagt Cyber-Bankräuber

In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf.
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf. © Polizei Düsseldorf
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf.
In Düsseldorf und Essen nahmen die Überwachungskameras diese beiden Männer bei ihren Taten auf. © Polizei Düsseldorf
Alleine in Düsseldorf haben die Kriminellen 322.000 Euro an Geldautomaten erbeutet. Die Karte zeigt, an welchen Automaten Geld abgehoben wurde.
Alleine in Düsseldorf haben die Kriminellen 322.000 Euro an Geldautomaten erbeutet. Die Karte zeigt, an welchen Automaten Geld abgehoben wurde. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg.
Diese Bilder zeigen die Tatorte in Duisburg. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war.
Diese Bilder identifizieren einen der Kriminellen, der in Franfurt in Aktion war. © Polizei Düsseldorf
Aufnahmen aus Mannheimer Banken.
Aufnahmen aus Mannheimer Banken. © Polizei Düsseldorf
Aufnahmen aus Mannheimer Banken.
Aufnahmen aus Mannheimer Banken. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion.
Diese Aufnahmen zeigen die Kriminellen in Bremen in Aktion. © Polizei Düsseldorf
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Wer Männer oder Frauen auf den Fahndungsfotos erkennt, möge sich beim Kriminalkommissariat 21 der Düsseldorfer Polizei melden. Die Polizisten fragen: Wer hat am 19. und 20. Februar sowie an den Tagen zuvor und danach an den Tatorten Verdächtiges beobachtet? Wer kennt, insbesondere in den Niederlanden, im Großraum Den Haag, Personen, "die seit Februar ihren Lebenswandel geändert haben beziehungsweise über viel Bargeld verfügen?

Die Ermittler sind unter der Telefonnummer 0211/8700 zu erreichen.