Düsseldorf. Die Druckerei der Firma „B+S Cerative Medien Technik“ in Angermund ist in der Nacht auf Samstag bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Für einen der Mitarbeiter kam die Rettung gerade noch rechtzeitig. Der Sachschaden beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro. Die Kripo schließt Brandstiftung „mit sehr großer Wahrscheinlichkeit“ aus, die Firma meldet: „Wir machen weiter!“
Die Kriminalpolizei hatte ihre Arbeit schnell getan. Bei dem verheerenden Brand, der in der Nacht zum Samstag eine Druckerei im Gewerbegebiet Freiheitshagen in Düsseldorf-Angermund völlig zerstörte, handelt es sich „mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht um Brandstiftung“, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Das Feuer soll vielmehr durch einen technischen Defekt an einem Laminiergerät entstanden sein, mit dem man Gegenstände in Folie einschweißen kann. Die Folgen für das Unternehmen „B+S Cerative Medien Technik GmbH“ sind gleichwohl katastrophal: Die rund 100 Quadratmeter große Halle am Freiheitshagen brannte komplett aus, der Sachschaden beträgt rund 4,5 Millionen Euro.
Riesige Rauchwolke
Noch am Samstagvormittag stieg einem in der Nähe des bis auf die Grundmauern heruntergebrannten Gebäudes ein beißender Geruch in die Nase. Erst um 10.30 Uhr hatte die Feuerwehr, die mit insgesamt 60 Rettern eine Nacht lang im Einsatz war, ihren kräfteraubenden Job beendet. Um 20.48 Uhr am Abend zuvor hatte die Leitstelle den Notruf bekommen. Es wurden die Löschzüge der Wachen Münsterstraße, Quirinstraße und der Wache am Flughafen sowie die Löschgruppen Angermund und Wittlaer zum Unglücksort geschickt.
Die Menschen im Viertel und weit darüber hinaus beobachteten in der Folge eine riesige Rauchwolke, die immer dichter wurde. Die Flammen konnten sich deshalb so schnell ausbreiten, weil das Unternehmen in einem Fachwerkhaus untergebracht war. Vor Ort wurden die Retter vor ein weiteres Problem gestellt, denn die Anfahrt im engen Ortskern war für die Feuerwehr so beschwerlich, dass einige Minuten vergingen, bis man am Brandherd ankam. Ob dies auch an diversen Falschparkern in der Umgebung des Gewerbegebiets lag, konnte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag nicht bestätigen.
Fakt ist, dass für einen Mitarbeiter des Medienunternehmens die Rettung gerade noch rechtzeitig kam. Der Mann wurde mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Es waren noch weitere Leute im Gebäude, die unverletzt blieben. Allerdings erlitt die Inhaberin der Druckerei ebenso wie ein Anwohner einen Schock. Beide mussten an Ort und Stelle ärztlich versorgt werden.
Die Feuerwehr spritzte während der Löscharbeiten 4500 Liter Wasser pro Minute in die Flammen. Dabei gelang es, das Feuer an einer Brandwand aufzuhalten, so dass das benachbarte Gebäude mit einer Gaststätte nicht gefährdet wurde. Die Flammen waren erst am Samstagmorgen gegen vier Uhr bezwungen. Um sechs Uhr wurden bei einer so genannten Brandnachschau noch einige kleine Glutnester mit einem C-Rohr abgelöscht.
„Wir machen weiter!“
Schon einen Tag nach dem verheerenden Brand meldete die B+S Creative Medientechnik GmbH, die „Druck auf höchstem Niveau“ verspricht, auf ihrer Internetseite: „Wir machen weiter!“ Zwar sei die Firma bis auf die Grundmauern vollständig niedergebrannt und ein Lebenswerk sei nun zerstört. Das wichtigste sei jedoch zunächst, dass keine Personen schwerwiegend zu Schaden gekommen sind. Außerdem heißt es: „Wir sind ein starkes Team, das insbesondere in solchen Momenten zusammenhält!“