Düsseldorf. . Wer warf am Donnerstagabend seine Zigarettenkippe weg - und löste so den Großbrand in Düsseldorf-Flingern aus? Das müssen die Ermittler nach dem Feuer auf dem Gelände eines Aufzugherstellers klären. Die Polizei geht von fahrlässiger Brandstiftung aus. Die Folgen für die Firma sind immens.
Es war eine Unachtsamkeit. Ein bisher Unbekannter hatte wohl eine Zigarettenkippe weggeschnippt, ohne an die möglichen Folgen zu denken.
Und die waren verheerend: Eine Lager- und Produktionshalle der Düsseldorfer Traditionsfirma Windscheid + Wendel, die seit über hundert Jahren an der Erkrather Straße in Flingern Aufzüge herstellt, stand in Flammen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von 120 Rettern bis in die Nacht zum Freitag im Einsatz.
Nerven des Geschäftsführers liegen blank
Wenige Stunden später waren sich die Brandexperten des Kriminalkommissariates KK11 ihrer Sache sicher: „Wir gehen von fahrlässiger Brandstiftung aus“, erklärte Polizeisprecher Michael Baum am Freitag. Eine glimmende Kippe habe eine Holzpalette entzündet. Die Ermittlungen und die Suche nach dem Verursacher gehen weiter.
Großbrand in Flingern
Die Nerven des Geschäftsführers Jens Bruß liegen blank. Die ganze Nacht war er draußen, wartete, bis die Retter die letzten Flammen erstickten, inspizierte den Schaden, sofern das überhaupt möglich war. Und musste am Morgen koordinieren, telefonieren, mit der Versicherung sprechen.
Firmenhalle ist nicht einsturzgefährdet
150 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Die Produktion ist zumindest eingeschränkt. Erstmal muss der ganze Schutt raus, muss die rußgeschwärzte Halle gründlich gereinigt werden. Immerhin - und das war wohl am Freitag die einzige gute Nachricht - ist die Halle nicht einsturzgefährdet. Der beauftragte Statiker stellte die Standsicherheit des Gebäude fest.
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Als das Feuer am Donnerstagabend ausbrach, war für die Beschäftigten längst Feierabend. Die Flammen unter der Holzpalette auf dem Hof konnten sich unbemerkt ausbreiten. Und dann geschah das, was zum Großbrand führte: In der Hitze platzte ein 1000-Liter-Tank und das brennende Altöl floss in die benachbarte Produktionshalle. Erst gegen Mitternacht waren die letzten Glutnester erstickt.
Firma weit über Düsseldorf hinaus bekannt
Die betroffene Aufzugsfirma ist weit über Düsseldorf hinaus bekannt. Das Unternehmen befindet sich fest in Familienhand. Es wurde 1855 als Eisengießerei gegründet und spezialisierte sich dann in den Bau von Liften. 200 Aufzüge produziert der Düsseldorfer Betrieb jährlich, 3000 Anlagen werden betreut. Jahresumsatz. 20 Millionen Euro.
Jetzt müssen die nötigen Schritte unternommen werden, um die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Schließlich wirbt doch die Aufzugsfirma gerne mit ihrem Slogan: „Hängenlassen gibt’s nicht.“