Düsseldorf. . Die Polizei hat im Düsseldorfer Süden einen Online-Drogenshop auffliegen lassen. Der 22-jährige, der von Hassels aus Marihuana, Haschisch, Amphetamine, Kokain und Ecstasy übers Netz verkauft haben soll, sitzt in Untersuchungshaft. Auf die Spur gekommen waren ihm die Cybercrime-Experten des Landeskriminalamtes.

Übers Internet lässt sich ja alles Mögliche bestellen. Auf Umwegen auch Illegales. So machte ein Düsseldorfer mit einem „Drogenshop“ gehörigen Reibach. Doch dann klickten die Handschellen. Wegen des Verdachts des schwunghaften, gewerbsmäßigen Handels mit größeren Mengen Betäubungsmitteln befindet sich der 22-Jährige jetzt in Untersuchungshaft. Dem Mann wird vorgeworfen, aus seiner Wohnung in Hassels heraus online einen bundesweiten Handel mit Marihuana, Haschisch, Amphetaminen, Kokain und Ecstasy betrieben und innerhalb eines Jahres Zigtausende Euro eingenommen zu haben.

Nachdem das Rauschgiftkommissariat über Monate intensive Ermittlungen gegen den 22-Jährigen führte, schlugen die Fahnder der „EK Store“ am vergangenen Donnerstag zu und ließen den Online-Shop auffliegen. Bei der Durchsuchung wurde umfangreiches Beweismaterial gefunden und der PC des Verdächtigen beschlagnahmt. Die Räume waren vollgestellt mit Kartonagen, Adressaufklebern, Verpackungsmaterial, einem Vakuumiergerät und Folien. Außerdem fanden die Beamten größere Mengen Marihuana und mehrere Hundert Gramm Amphetamin.

Cybercrime-Experten des LKA kamen ihm auf die Schliche

Obwohl der 22-Jährige versucht hatte, sich technisch abzuschotten, um somit seine Identifizierung durch die Ermittler zu verhindern, gelang es den Spezialisten der Zentralen Internetrecherche (ZIR) des Cybercrime-Kompetenzzentrums diesen Onlineshop zu entdecken.

Das Rauschgift wurde auf der Homepage mit genauen Mengenangaben und Fotos gezeigt. Die Käufer konnten online ihre Bestellung aufgeben und erhielten über ein anonymes Verfahren die Ware auf dem Postweg. Die Ermittlungen führten schließlich zu einem PC-Standort (IP-Adresse) im Düsseldorfer Süden. Von dort arbeitete der Mann verdeckt und anonym. Die Fahnder entschlossen sich daraufhin, Postfilialen in Hassels, Reisholz, Benrath und Holthausen zu observieren und so den Tatverdacht gegen den Online-Betreiber zu erhärten.

Fahnder fingen 35 Pakete mit Marihuana und Amphetamin ab

Die Beamten beobachteten den Täter, als er dort Postsendungen aufgab. So konnten die Fahnder bereits im Vorfeld 35 Pakete mit Marihuana und Amphetamin abfangen und den Mann bis zu seiner Wohnung verfolgen. Damit war die Beweiskette geschlossen, die Beamten besorgten sich einen Durchsuchungsbeschluss und nahmen den 22-Jährigen schließlich fest.

Der Beschuldigte schweigt zu den Vorwürfen und lässt sich durch einen Anwalt vertreten. Zum jetzigen Ermittlungszeitpunkt werden weitere etwa 100 Verfahren gegen Kunden des „Stores“ wegen des unerlaubten Erwerbs von Betäubungsmitteln eingeleitet.