Düsseldorf. . Ein 49-Jähriger soll seinen Nachbarn in Düsseldorf-Ludenberg als „scheiß-dreckiger Nigger“ beschimpft haben. Sein Nachbar ist Fernseh-Moderator Mola Adebisi. Der Ex-Viva-Mann aber fehlte am ersten Prozesstag ohne Entschuldigung. So konnte der Angeklagte unwidersprochen Vorwürfe gegen den 40-Jährigen erheben.

Fernseh-Moderator Mola Adebisi (40) hat gerade erst in seinem Buch „Zwischen Rassenhass und Promihype“ über Beleidigungen berichtet. Am Donnerstag begann ein Prozess gegen einen Nachbarn (49) Adebisis, der ihn ebenfalls rassistisch beschimpft haben soll. Doch der streitet das ab, wirft dem Entertainer nigerianischer Abstammung vor, mit dem Schlagwort „Rassismus“ jede sachliche Kritik abzuwiegeln. Der konnte am Donnerstag nicht widersprechen, weil er trotz Ladung als Zeuge nicht erschienen war.

Nicht nur den durch den Musiksender Viva bekannten Moderator, sondern auch weitere Hausbewohner soll der Angeklagte beleidigt haben. Adebisi soll er als „scheiß-dreckiger Nigger“ beschimpft haben, die beiden Nachbarinnen mit Beleidigungen unter der Gürtellinie. Zudem soll er gedroht haben. „Ich bringe euch alle um!“. Adebisi soll er angekündigt haben: „Ich schieße dir ein Loch in den Kopf!“

Das alles stimme nicht, erklärte der Angeklagte: „Diese Worte sind so nicht gefallen.“ Und rassistisch sei er auch nicht. Im Gegenteil, er habe sich schon bei Aktionen gegen Ausländerfeindlichkeit mitgemacht. Mola Adebisi habe „diese Masche entwickelt, jede Kritik an ihm in diese Richtung zu drängen.“

Seit 2007 lebt er in dem Haus in Düsseldorf-Ludenberg, im Frühjahr 2008 zog Adebisi ein. „Er hat einen eigenen Lebensstil, den will ich gar nicht kommentieren.“ Dazu gehöre, dass er gegen 22 Uhr nach Hause komme, dann laute Musik anmache. Auch laute „Sex-Geräusche“ seien hören. „An eine geregelte Nachtruhe ist nicht zu denken.“ Begonnen habe der Ärger damit, dass Adebisi eine Sonnenliege aufgestellt habe - „im November!“ Dann habe er den Angeklagten zu Unrecht beschuldigt, die Liege mit Remoulade beschmiert zu haben.

Da zur Verhandlung am Donnerstag keine Zeugen da waren, geht der Prozess am 2. Mai weiter. Adebisi war geladen gewesen. Weil er ohne Entschuldigung fernblieb, muss er 150 Euro Ordnungsgeld zahlen. Zum nächsten Termin wird er vorgeführt.