Düsseldorf. Der späte Absagetermin bei der Zuteilung von Plätzen in Kindertagesstätten sorgt in Düsseldorf für Ärger. Die Stadt setzt bei der Registrierung auf das System des “Kita-Navigators“. Nun sind bei Eltern und Politikern Irritationen aufgetaucht, weil sie erst ab 15. April Absagen erhalten können.

Es ist ein System, dass von vielen Städten gelobt wird: Der „Kita-Navigator“, mit dem Eltern über das Internet ihren Wunsch auf einen Platz für ihre Kinder in Tagesstätten registrieren lassen können. Nun sind bei Eltern und Politikern Irritationen aufgetaucht, weil sie erst ab 15. April Absagen erhalten können. Allerdings ist das Anmeldeverfahren für die Stadt und die Träger gesetzlich geregelt, schon wegen der Landeszuschüsse.

Im Kita-Navigator melden Eltern ihre Kinder in einer oder auch mehreren Einrichtungen in ihrer Wohngegend an. Haben sie bei einer Kita einen Vertrag für einen Platz unterschrieben, wird ihre Registrierung für andere Kitas im Navigator gelöscht, so dass Doppelanmeldungen wegfallen. Eltern können aber nach einer Zusage zwei Wochen überlegen, ob sie den Platz annehmen. Jugendamtsleiter Johannes Horn macht daher deutlich: „Der Kita-Navigator ist nur ein Instrument zur Registrierung.“

Nach Medienberichten über den Unmut von Eltern, weil sie bisher noch keine Absagen von Kitas erhielten, schalten sich jetzt Politiker ein. „Auch Erzieherinnen sagen, dies sei ein gutes Instrument, aber es ist keine Platzreservierung“, sagt Andreas Rimkus, jugendpolitischer Sprecher der SPD. Er schlägt vor, die Absagen von Kitas, die bereits voll sind, vor dem 15. April rauszuschicken, damit die Eltern früher informiert sind. Auch Stephan Friedel (CDU) lobt das System, meint aber: „Vielleicht kann man die Frist für die Absagen auf Ende März verkürzen. Die Eltern brauchen ja vielleicht nur eine Woche zum Nachdenken.“

Stadt Düsseldorf will 14 neue Kitas eröffnen

Jugendamtschef Horn macht zudem deutlich: Nicht die Stadt, die über den I-Punkt Familie den Navigator betreibt, sondern die Kitas entscheiden über die Plätze. „Sie laden die Eltern ein, die einen Platz wollen, und entscheiden dann, welche Kinder sie aufnehmen.“ Zudem, betont Horn, muss die Verwaltung Fristen einhalten, die gut vier Wochen vor dem Schluss des Registrierungsverfahrens liegen: „Die Stadt muss bis zum 15. März an das Land melden, wie viele Plätze sie für über Dreijährige und für die Kleineren zur Verfügung stellt.“ Denn danach richten sich die Landeszuschüsse.

Allerdings weisen die Politiker darauf hin, dass es auch zum Eintritt des Rechtsanspruchs der Eltern auf einen U 3-Kitaplatz ab 1. August noch zu wenig Einrichtungen gibt. „Dass dem Rechtsanspruch nicht in vollem Umfang entsprochen werden kann, steht außer Frage“, sagt Jens Petring (Grüne).

Die Stadt will allerdings bis Ende des Jahres 14 neue Kitas eröffnen, berichtete Horn, die Versorgungsquote soll dann bei über 45 Prozent liegen. „Wir brauchen aber sicherlich eine Quote von 60 Prozent“, mahnt Rimkus.

Im Jugendhilfeausschuss am 7. Mai steht das Thema auf der Tagesordnung. Im Internetauftritt des städtischen Jugendamtes werden auch die neu eröffneten Kindertagesstätten angezeigt. Außerdem, so Jugendamtsleiter Johannes Horn, werden Eltern in der Umgebung der neuen Kita schriftlich auf diese aufmerksam gemacht. Beratungen und Informationen für Eltern bietet auch der „i-Punkt Familie“ von Stadt und den freien Trägern an der Heinz-Schmöle-Straße 8-10, auf der Oberbilker Seite des Hauptbahnhofs, telefonisch erreichbar unter 899 88 70.