Düsseldorf. Als wäre es nicht schon schwer genug, sein Kind das erste Mal ziehen zu lassen, wenn die Kindergartenzeit ansteht. Nein, zuvor müssen Eltern auch noch eine Odyssee an Kita-Besuchen hinter sich bringen.

Vorsichtshalber trägt man sich in gefühlten 100 Wartelisten ein, wäre sogar bereit eine Stunde bis zur nächst besten Tagesstätte anzureisen, und am Ende fragt man sich doch erschöpft: „War das wirklich die richtige Wahl?“

Wartelistenstau vermeiden

Damit soll jetzt Schluss sein. Ab heute startet der Kita-Navigator. „Dieses Internetverfahren erleichtert den Eltern die Suche nach einem geeigneten Platz“, betont Jugenddezernent Burkhard Hintzsche. Auf der Internetseite des Kita-Navis können die Eltern ihre Kriterien für eine Kita eingeben - Umkreis, Träger oder besondere Angebote wie Sprachförderung und mehr. Zu den Anforderungen sucht das System passende Kitas. „Alle Einrichtungen haben ein Profil, so dass sich die Eltern vorab ein Bild machen können“, so Jugendamtsleiter Johannes Horn. Für geeignete Tagesstätten können sich die Eltern nach einer Registrierung vormerken und auf die Warteliste setzten lassen. „Sollten Plätze frei sein, werden die Eltern zu persönlichen Gesprächen eingeladen, um zu schauen, ob die Kita wirklich passt“, erklärt Horn. Entscheiden sich die Eltern für eine Kita, werden die übrigen Warteplätze bei anderen Tagesstätten automatisch gelöscht. „Das machen wir wirklich erst dann, wenn die Eltern einen Platz sicher haben. Dadurch können wir einen Wartelistenstau vermeiden und schneller Plätze vermitteln“, berichtet Horn.

Bisher herrschte das Problem, dass sich Eltern auf zahlreichen Wartelisten gleichzeitig eingetragen haben. Nachdem sie einen Platz gefunden haben, ließen sie sich jedoch von den Wartelisten der übrigen Kitas nicht streichen. „Dadurch dauerte das Aufnahmeverfahren mehrere Monate. Dank des neuen Systems sehen wir, wer schon einen Platz hat und wer nicht“, berichtet Myrna Krause, Leiterin des städtischen Förderungszentrum für Kinder in Gerresheim. Das System ermöglicht eine Kommunikation unter den Kitas und sorgt für ein transparentes Verfahren.

In der Zukunft sollen alle Anmeldungen über den Navi gehen. Wer jetzt bereits auf einer Warteliste steht oder eine Zusage für einen Kitaplatz hat, muss sich jedoch nicht zusätzlich über den Navi registrieren lassen. „Alle bisherigen Zusagen und Warteplätze bleiben natürlich gültig“, so Horn.