Düsseldorf/Friesenheim. Ein 37-jähriger Rumäne aus Düsseldorf wurde festgenommen. Er wird beschuldigt vor zehn Jahren eine Frau in Baden-Württemberg vergewaltigt zu haben. Seine DNA wurde kürzlich bei Ermittlungen zu einem Einbruch registriert und stimmt mit den DNA-Spuren von der Vergewaltigung überein.

Zehn Jahre nach einer brutalen Vergewaltigung bei Friesenheim in Baden-Württemberg gelang jetzt der Polizei durch einen DNA-Spurenvergleich in Düsseldorf ein Treffer.

Dort wurde ein 37-jähriger Rumäne im Rahmen der Ermittlungen zu einem Einbruchdiebstahl erkennungsdienstlich behandelt. Seine DNA, das ergaben die aktuellen Ermittlungen Ende März 2013, stimmt mit einer Spur überein, die im Zusammenhang mit dem Verbrechen am 12. August 2003 steht.

An jenem Dienstag wurde eine 29-jährige Frau auf dem Weg zur Arbeit überfallen. Sie war gegen acht Uhr morgens mit ihrem Fahrrad unterwegs nach Lahr und begegnete rund einen Kilometer nach Friesenheim dem Täter. Der stieß die Frau vom Fahrrad und zerrte sie auf ein angrenzendes dicht bewachsenes Gelände. Dort bedrohte und misshandelte er sie mit einem Messer, anschließend verging er sich an seinem Opfer. Schließlich fesselte er sie und floh, wobei er ihr noch Wertgegenstände entwendete. Gegen halb zehn war es dann dem unter Schock stehenden Opfer gelungen, sich teilweise von den Fesseln zu befreien und Passanten auf sich aufmerksam zu machen.

Großaufgebot der Polizei suchte nach Spuren

Die Polizei hatte den Tatort weiträumig abgesperrt und mit einem Großaufgebot nach Spuren gesucht, auch Hubschrauber waren im Einsatz. Eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe ‚Radweg‘ der Kripo wurde mit den Recherchen beauftragt, die Staatsanwaltschaft Offenburg setzte eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro aus.

Anfängliche Erfolge, als beispielsweise in der Nähe des Tatortes ein Nachtlager entdeckt wurde, führten allerdings nicht weiter. Obwohl mit rund 200-köpfigen Suchmannschaften der Bereitschaftspolizei aus ganz Baden-Württemberg, Hundeführern und Hubschrauber-Wärmebildkameras die gesamte Region abgesucht wurde, blieben die Suchaktionen auf einer Fläche von rund 500 Hektar ohne Erfolg. Auch ein Phantombild vom Täter brachte zwar unzählige Hinweise, führte aber nicht zur ersehnten heißen Spur.

Mehrsprachige Fahndungsplakate

Selbst mehrsprachige Fahndungsplakate, mit denen auch ausländische Erntehelfer angesprochen werden sollten, führten hier nicht weiter. Mehr als 1000 Personen aus diesem Kreis wurden damals überprüft . Auch verschiedene Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Offenburg nach Rumänien und in andere europäische Länder zur Überprüfung der DNA-Spur des unbekannten Täters brachten kein positives Ergebnis.

Erst vor einer Woche wurde aus der vor rund zehn Jahren geäußerten Hoffnung, dass der Täter durch einen DNA-Vergleich ermittelt wird, Gewissheit. Die Untersuchungen zu dem Düsseldorfer Einbruch brachten den lange erwarteten Erfolg. Der 37-Jährige konnte schließlich durch eine erfolgreiche Kooperation zwischen den Offenburger und den Düsseldorfer Ermittlungsbehörden im Düsseldorfer Stadtteil Reisholz festgenommen werden. Er wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg dem Haftrichter beim Amtsgericht Offenburg vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an.