Düsseldorf. . Er wurde seit April vermisst, im September fand man seine übel zugerichtete Leiche im Schlosspark des Düsseldorfer Stadtteils Eller. Nun beschäftigt der Mord an dem 33-jährigen Krefelder das DüsseldorferLandgericht. Angeklagt wird ein Arbeitsloser, der bereits früher ein bizarres Verbrechen beging.

Es begann mit einem mysteriösen Überfall, dann fand man eine Leiche im Schlosspark Eller und entdeckte Verbindungen zwischen beiden Vorfällen. Inzwischen hält die Staatsanwaltschaft den Fall für aufgeklärt und hat Anklage gegen den 41-Jährigen erhoben, der in Krefeld seinen Freund getötet, dessen Leiche in Eller vergraben und das Benrather Ehepaar überfallen haben soll. Mord und versuchter Totschlag wird dem Russen vorgeworfen.

Laut Anklage hat der 41-Jährige am 24. April 2012 seinen Landsmann in dessen Krefelder Wohnung besucht – zum Geburtstagfeiern. Dort soll er ihn gefesselt und ihm seine PIN abgepresst, dann mit mehreren Messerstichen getötet haben. Die Leiche habe er mit Draht und Plastiktüten umwickelt, den Kopf mit Klebeband, sie im Schlosspark, nicht weit von seiner eigenen Wohnung vergraben. Als Motiv sieht die Anklage Habgier: Am 29. April holte der Angeklagte mit der EC-Karte des Krefelders Geld von dessen Konto.

Tatverdächtiger fiel bereits früher durch eine Messerattacke auf

Vier Monate später überfiel er in Benrath den Makler (55), der gerade in sein Auto stieg, fesselte den Mann. Zum Glück kam dessen Ehefrau (52) dazu, die mutig eingriff. Der Angreifer attackierte beide Ehepartner mit einem Messer. Als Passanten aufmerksam wurden, floh er, wurde später gefasst. Er gab die Attacke zu. Das Ehepaar wurde schwer verletzt, der Mann wird eine Narbe im Gesicht behalten.

Das von dem Angreifer genutzte Auto führte die Polizei nach Krefeld. Der Besitzer wurde seit April vermisst, seine Wohnung war bereits geräumt. Trotzdem schlugen Leichenspürhunde an. Doch nur durch Zufall wurde einen Monat später die Leiche des 33-Jährigen im Schlosspark Eller gefunden. Was genau hinter den Taten steckt, ob auch der Makler getötet werden sollte, ist unklar. Die Ermittler halten den Angeklagten für psychisch krank, aber er lässt sich bisher nicht begutachten.