Düsseldorf. . Der 38-Jährige Andrej A., der in Benrath ein Ehepaar niedergestochen hat, hat den Makler wohl gezielt attackiert. Auch einen Racheakt schließt Staatsanwalt Christoph Kumpa nicht aus. Solange es keine neuen Spuren gibt und der Täter schweigt, kann die Mordkommission über das Motiv nur spekulieren.
Der Messerstecher Andrej J. hatte am Freitagmorgen vergangener Woche den 55-jährigen Wohnungsvermittler in Benrath „gezielt aufgesucht“ und attackiert, so die Staatsanwaltschaft. „Ich glaube nicht, dass der Mann ein Zufallsopfer war“, erklärt Staatsanwalt Christoph Kumpa. Der 55-Jährige und seine zwei Jahre jüngere Ehefrau wurden von dem Täter niedergestochen und schwer verletzt. Die Polizei konnte den 38-jährigen Russen wenig später überwältigen. Er gab die Tat zu, hüllt sich ansonsten aber bis heute in Schweigen. Wie berichtet, wurde gegen ihn Haftbefehl wegen zweifachen versuchten Totschlags erlassen.
Der 38-Jährige überfiel den Makler am Freitagmorgen auf der Paulsmühlenstraße in Benrath, als der gerade in seinem BMW zur Arbeit fahren wollte. Er fesselte das Opfer und stach schließlich mit einem Messer auf ihn ein. Als die Frau dem Gefesselten zu Hilfe eilte, wurde auch sie niedergestochen. Wenig später gelang es der Polizei, den Gewalttäter in der Nähe festzunehmen. Die Polizei stellte das Messer sowie eine Gaspistole mit Schalldämpfer, Handschellen, Klebeband, einen Elektroschocker und Quarzhandschuhe sicher.
Irgendeine Beziehung müsse es zwischen Täter und Opfer geben, so die Ermittler
Erste Vermutungen, dass der Mann es möglicherweise auf den Luxuswagen des Opfers abgesehen hatte, bestätigten sich nicht. Vielmehr hatte er es auf den Makler abgesehen. Bei der Attacke rief der Täter zum Opfer: „Ich weiß, wer Du bist.“ Der Wohnungsvermittler wiederum erklärte der Polizei, den Messerstecher nicht zu kennen. Trotzdem muss es „irgendeine, wenn auch keine unmittelbare Beziehung“ zwischen ihm und dem Täter geben, meint Staatsanwalt Kumpa. „Wir vermuten sie in der beruflichen Tätigkeit des Opfers. Das ist der Ansatz, den wir verfolgen. Konkrete Hinweise gibt es bisher nicht.“
Nicht auszuschließen ist ein Racheakt. Der Täter könnte auch von einem Auftraggeber losgeschickt worden sein. Der Verhaftete, der inzwischen als Andrej A. aus Russland identifiziert werden konnte, hat selbst keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Solange es keine neuen Spuren gibt, kann über das Motiv nur spekuliert werden. Die Fahnder gehen jetzt allen Hinweisen nach. Zeugen können sich unter der Rufnummer 8700 an die Ermittlungskommission „EK Paulsmühle“ wenden.