Düsseldorf. . Weil er beim Auswärtsspiel der Fortuna gegen Eintracht Braunschweig trotz bundesweiten Stadionverbots aufs Stadiongelände gekommen war und sich dann auch noch ein Bengalo in seiner Unterhose fand, musste ein Fortuna-Fan vor Gericht. Die dumme Idee kommt den 20 Jahre alten Ultra-Fan nun teuer zu stehen.
„Eine dumme Idee“ sei es gewesen, gab der 20-Jährige zu. Er stand gestern vor dem Amtsgericht, weil er beim Auswärtsspiel der Fortuna gegen Eintracht Braunschweig trotz bundesweiten Stadionverbots aufs Stadiongelände gekommen war und sich dann auch noch ein Bengalo in seiner Unterhose fand. Die dumme Idee kommt ihn jetzt teuer zu stehen: Er wurde zwar nur verwarnt, muss aber 1500 Euro Geldauflage an die Kinderkrebshilfe zahlen.
Eigentlich durfte er seit 2009 kein Spiel der ersten vier Ligen mehr live erleben. Aber, so erklärte der Ultra-Fan, „es wurde geduldet, dass man ins Stadion kann“. So sei er am 3. Oktober 2011 mit nach Braunschweig gefahren. Dass er den verbotenen Feuerwerkskörper mitnahm, tue ihm leid. „Der lag Jahre bei mir herum. Ich habe ihn einfach mitgenommen.“ Sein Anwalt versicherte, dem 20-Jährigen sei besonders nach dem Aufstiegsspiel von Fortuna klar, wie gefährlich Bengalos sind.
Bengalo-Versteck war für Verteidiger Beleg der Unreife
Das Gericht entschied nach Jugendstrafrecht, weil er damals noch Lehrling war und zu Hause wohnte. Der Verteidiger sah auch das Versteck als Beleg der Unreife: „Der Schuss hätte ja auch nach hinten los gehen können!“ Die Richterin fand zudem, mit dem erneuten Stadionverbot bis 2015 sei er genug bestraft.
Die strafrechtlichen Ermittlungen zum Aufstiegsspiel, auch die gegen zwei Spieler dauern noch an. Gegen einige Fortunafans gibt es bereits Anklagen oder Strafbefehlsanträge. Der erste Prozess ist am 13. September geplant. .