Düsseldorf. . Im Oktober gastiert die Französin Coraline Lamaison mit ihrem Stück „Narcisses“ im Tanzhaus NRW in Düsseldorf. Mit auf der Bühne stehen zwei lebende Wölfe. Und das sind nicht die einzigen Wildtiere im Theater. Aufgebrachte Tierschützer üben harsche Kritik an den Theater-Machern.

Beim Düsseldorfer Tierschutzverein stehen die Telefone nicht mehr still. Stundenlang müssen Mitarbeiter aufgebrachte Tierfreunde beruhigen und über Sinn und Unsinn von Kunst diskutieren. Hintergrund: Im Oktober gastiert die Französin Coraline Lamaison mit ihrem Stück „Narcisses“ im Tanzhaus NRW. Mit auf der Bühne stehen zwei lebende Wölfe. Nicht die einzigen Wildtiere im Theater. Ende August werden zur Tanzmesse neun Schwäne erwartet. Als Darsteller eines modernen „Schwanensee“.

Eigentlich saß Angela Vucko vom Tanzhaus Dienstag am letzten Schliff des Spielplans. Und dann das. Angela Vucko kann die Aufregung nachvollziehen, „so etwas haben wir ja auch nicht alle Tage.“ Die Schwäne begleiten eine nordfranzösische Compagnie zur Internationalen Tanzmesse und wurden von den Tänzerinnen groß gezogen. Die Wölfe stammen aus Toulouse und seien öffentliche Auftritte „von Kindesbeinen an“ gewöhnt. Sie absolvierten Film- und Bühnenengagements, reisen mit zwei Wolfstrainern an und werden mit ihnen fünf Minuten auf der Bühne sein. Untergebracht sind sie voraussichtlich im Tanzhaus. „Wir halten uns an alle Auflagen“, so Vucko. Eine Absperrung wird die Zuschauer während der Vorstellungen von den Wölfen trennen.

Den Tierschützern geht es ums Prinzip

Den Tierschützern aber geht es ums Prinzip. „Wildtiere gehören nicht auf die Bühne“, sagt Tierschutzchefin Monika Piasetzki. Den konkreten Fall prüft jetzt das Veterinäramt. Es muss die Auftritte genehmigen. Entscheidend sind Anforderungen des Tierschutzgesetzes wie etwa eine angemessene Unterbringung und Begleitung: Wölfe sind Rudeltiere, brauchen den Sozialkontakt und ausreichend Auslauf. Außerdem müssen Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. Amtschef Klaus Meyer: „Wir gehen das jetzt an.“