Düsseldorf.. Die Ursache für den Brand eines Hotelschiffs im Düsseldorfer Hafen ist gefunden: Eine oder mehrere brennende Zigaretten haben das Feuer ausgelöst. Das teilte die Polizei mit. Die Beamten ermitteln gegen drei Mitglieder der Crew wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung.

Eine oder mehrere achtlos weggekippte Zigaretten hatten am Freitag in Düsseldorf das Feuer auf dem niederländischen Nobel-Hotelschiff „MS Regina Rheni“ ausgelöst.

Die Polizei ermittelt gegen drei Mitglieder der Hotel-Crew wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung. Entsprechende Strafverfahren wurden eingeleitet. Die Beschuldigten hatten in den Vernehmungen eingeräumt, in dem Speiseaufenthaltsraum für die Besatzung, der sogenannten Messe, geraucht und die Zigaretten in den Mülleimer geworfen zu haben. Der von der Polizei beauftragte Gutachter hatte herausgefunden, dass der Abfallkorb der Brandherd gewesen war.

Sachschaden auf dem Schiff liegt bei mehreren 100.000 Euro

Die drei holländischen Crew-Mitglieder konnten wieder mit der Besatzung zurück in ihre Heimat, nachdem jeder eine Sicherheitsleistung von 3300 Euro hinterlegt hatte. Inwiefern bei einem späteren möglichen Prozess eine individuelle Schuld nachgewiesen werden kann, muss das weitere Verfahren zeigen. Herr des Verfahrens ist die Duisburger Staatsanwaltschaft.

Der Sachschaden an dem erst im Jahre 2000 in Dienst gestellten Hotelschiff ist beträchtlich. Er liegt bei mehreren 100 000 Euro, berichtet Ramon van der Maat, Sprecher der Wasserschutzpolizei. Bei dem Brand waren acht Menschen leicht verletzt worden, drei von ihnen wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung stationär behandelt, konnten inzwischen aber das Krankenhaus wieder verlassen.

Schnelles Eingreifen der Besatzung verhinderte Katastrophe

Nur durch das schnelle und beherzte Eingreifen der Besatzung wurde eine Katastrophe auf dem 110 Meter langen Schiff verhindert, das gerade auf dem Weg von Amsterdam nach Köln war. Das Feuer war schon außer Kontrolle, als es entdeckt wurde. Der Rauch verbreitete sich im Nu auch auf die Passagierdecks. Die Crew weckte alle 102 Urlauber in ihren Kabinen und brachte sie unverzüglich auf das Freideck in Sicherheit. Von dort wurden die Evakuierten auf ein zweites Hotelschiff gebracht, das zufällig vorbei kam und beilegte.

Das in Höhe Alt-Himmelgeist havarierte Schiff wurde bereits tags darauf wieder von der Besatzung flott gemacht und nach Richtung Amsterdam zurück. Die Wasserschutzpolizei brachte zuvor in Düsseldorf die zumeist älteren Passagiere mit ihrem Boot an Bord der MS Regina, damit diese ihre Wertsachen, ihr Gepäck, vor allem aber auch benötigte Medikamente, mitnehmen konnten. Dann mussten sie zurück an Land. Das beschädigte Urlaubsschiff konnte nur noch mit der Besatzung weiter fahren.