Düsseldorf. . Nach ihrem Aufstieg in die Bundesliga haben sich die Spieler von Fortuna Düsseldorf ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. OB Dirk Elbers relativierte das Chaos rund um Bengalos und Spielunterbrechungen: „Das trübt zwar etwas die Freude. Doch von Fortuna-Fans ist keine Gewalt ausgegangen.
Es ist nicht der Tag des kritischen Nachhakens im Rathaus, im Jan-Wellem-Saal soll der Aufstiegsjubel dominieren. OB Dirk Elbers hat die Fortuna-Kicker und die Offiziellen eingeladen, um sich im Goldenen Buch der Stadt zu verewigen. Er überreicht Kapitän Andreas Lambertz unter prasselndem Applaus der 200 Gäste einen gläsernen Radschläger und bekommt als Dankeschön ein signiertes Trikot. Elbers lobt „die grandiose Leistung, die Düsseldorf stolz und glücklich macht.“
Und was ist dem Chaos rund um Bengalos und Spielunterbrechungen? „Das trübt zwar etwas die Freude. Doch von Fortuna-Fans ist keine Gewalt ausgegangen. In diesem Punkt haben sie keine Schuld“, betont der OB. Allein die Berliner Anhänger hätten Pyrotechnik aufs Spielfeld geschleudert und damit provoziert. Und die „versehentlich zu früh auf den Rasen gestürmten Düsseldorfer Fans“ seien ja friedlich wieder abgezogen: „Außerhalb des Stadions gab es keinerlei Randale.“ Dafür erntet er viel Beifall im dichten Gedränge des Jan-Wellem-Saals.
Kein Phänomen
Bei einer Minderheit löst dies allerdings Kopfschütteln aus. „Das ist mir zu seicht“, hält Wolfgang Scheffler (Grüne) dagegen und verzieht die Mundwinkel: „Wenn Hunderte ohne Sinn und Verstand auf den Platz rennen, muss man das kritisieren. Das ist ein Wandeln am Rande des Wahnsinns“.
Allerdings sei dies kein Phänomen der Landeshauptstadt, sondern in deutschen Stadien häufiger zu beobachten. Patentrezepte gebe es nicht, aber „man muss sich weiter den Kopf darüber zerbrechen, auch wir in Düsseldorf“, so Scheffler.
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Fortuna-Boss Peter Frymuth spricht am Mikrofon von einer „bundesweiten Strahlkraft für Düsseldorf, die der Aufstieg in die erste Bundesliga mit sich bringt. Das hievt den gesamten Sport unserer Stadt nach vorne.“ Er lobt den Einsatz von Ordnern und Stadionsprecher, „wodurch es gelang, die Fans ohne Polizeikräfte wieder auf die Ränge zu bringen.“
Strafe droht
Dennoch findet Frymuth auch etwas kritischere Töne. „Gewalt ist eine Sache, die ging von unseren Anhängern in der Tat nicht aus. Aber auch ein unkontrollierter Freudentaumel geht nicht in Ordnung“, formuliert er vorsichtig mit Blick auf die Strafe, die der Fortuna wahrscheinlich schon bald vom DFB droht.
Dann tritt der OB lächelnd an den Rathaus-Balkon, öffnet die Tür für die Spieler, die begeistert empfangen werden. Jetzt ist nur noch Zeit für den Aufstiegs-Jubel, nachhaken unerwünscht.