Präsident des Düsseldorfer Rockerclubs „Clan 81“ wieder auf freiem Fuß

Düsseldorf. . Nach der Razzia im Düsseldorfer Rocker-Milieu wird wieder heiß diskutiert, wie es mit der Rocker-Kneipe „Red Pearls“ und dem darüber residierenden Club „Clan 81“ weitergehen soll. Der Rockerclub “Clan 81“ ist mit den Hells Angels befreundet. CDU-Politiker hofft auf baldige Schließung der Kneipe.

Zwei Tage nach der Großrazzia im Rocker-Bunker in Düsseldorf-Gerresheim ist die Diskussion um die Zukunft der Lederkutten-Kneipe „Red Pearls“ und des darüber residierenden Clubs „Clan 81“, der mit den Hells Angels befreundet ist, wieder voll entbrannt. Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU) hofft, dass das Düsseldorfer Ordnungsamt die Kneipe bald schließen lässt. Doch die Ordnungsbehörde wartet erstmal das Ende der polizeilichen Ermittlungen ab, teilt Rathaus-Sprecher Volker Paulat mit.

Und dass kann dauern. Die Hells-Angels-Unterstützer können den Bunker bereits wieder nutzen. Die Polizei hatte die Räumlichkeiten am Donnerstagabend freigegeben. Und nicht nur das: Gleichzeitig musste der 24-jährige Präsident von „Clan 81“ auf freien Fuß gesetzt werden.

Hanf-Plantage unterm Dach

Der war festgenommen worden, weil er unter dem Dach des sechsgeschossigen Bunkers eine der bisher größten Haschisch-Plantagen in NRW mit über 3000 Hanf-Pflanzen betrieben haben soll. Doch der zuständige Richter lehnte einen Haftbefehl wegen gewerbs- und bandenmäßigen Anbaus von Betäubungsmitteln gegen ihn ab. Wegen der Erreichbarkeit der Räume in den beiden obersten Etagen, in denen die Hanf-Plantage während der Großrazzia entdeckt worden war, ergebe sich noch kein „dringender Tatverdacht“, so der Richter.

Die Polizei ermittelt aber weiter gegen den Club-Präsidenten. Die vier wohl extra angeheuerten asiatischen Hanf-Gärtner, die am Tatort angetroffen wurden, kamen inzwischen in Untersuchungshaft.

Razzia bei Rockern

NRW-weite Razzia im Rockermilieu: Hintergrund ist die Massenschlägerei zwischen Rockern in Mönchengladbach Ende Januar. In Düsseldorf-Gerresheim stattete die Polizei dem Klub „Clan 81“ einen Besuch ab. Der Klub gilt als Unterstützer der Hells Angels. Dabei wurde eher zufällig eine große Hanfplantage entdeckt. Foto: Lars Heidrich / WAZ Foto Pool

1/17

Auch die Ermittlungen der Mordkommission „MK Kutte“ im Zusammenhang mit den schweren Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Hells Angels und den Bandidos in Mönchengladbach gehen weiter. Die Polizei prüft, ob Besucher des hiesigen Clubs oder der Kneipe „Red Pearls“ daran beteiligt waren. Vier Rocker wurden damals in Mönchengladbach verletzt, zwei davon lebensgefährlich.

Schließung gefordert

Die Gerresheimer Bezirksvertretung hatte bereits vor einem Monat nach der ersten Großrazzia beschlossen, das Ordnungsamt solle prüfen, ob der Kneipe „Red Pearls“ die Konzession entzogen werden kann. Die Rocker sollen dort verschwinden, fordert Bezirksvorsteher Hanno Bremer. „Die Bürger beschweren sich zu Recht, dass sie solche Nachbarn dort haben.“

Nach dem Gaststättengesetz darf die Stadt die Konzession unter anderem dann entziehen, wenn der Betreiber die „für den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt“ oder der Betrieb der Kneipe „Gefahren oder Belästigungen für die Allgemeinheit befürchten lässt.“