Düsseldorf. . Der neu aufgeflammte Rockerkrieg zwischen Hells Angels und Bandidos sorgt etliche Nachbarn des Rockertreffs in Düsseldorf-Gerresheim. Montag war die Polizei dort mit einem Großaufgebot angerückt, um den Treff zu durchsuchen. Straftaten seien dort zwar in der Vergangenheit nicht begangen worden, der Politik ist der Club aber auch ein Dorn im Auge.
Nach der Großrazzia der Polizei im Gerresheimer Rockertreff an der Torfbruch-/Ecke Heyestraße am Montagabend scheinen viele Anwohner besorgt zu sein.
„Wir bekommen ständig Anrufe deswegen“, bestätigt Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU) am Mittwoch. „Es waren ja ganze Straßen gesperrt. Überall war Blaulicht. Die Leute wollten wissen, was da los ist.“
Auch die Stadtteilpolitiker verlangten am zweiten Tag nach der Durchsuchung im Clubhaus „The Clan 81“, das im engen Kontakt mit den berüchtigten Hells Angels steht, Aufklärung in der BV 7. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gab die Polizei ihre Sicht der Dinge wieder und versuchte, die Politiker zu beruhigen. Sie habe ein waches Auge auf den Club der Hells-Angels-Unterstützer. Straftaten seien dort aber in der Vergangenheit nicht begangen worden. Die jüngste Durchsuchung stehe vielmehr im Zusammenhang mit den Ereignissen in Mönchengladbach, wo sich vor wenigen Tagen Hells Angels und Bandidos eine Massenschlägerei geliefert hatten.
Der Bezirksvorsteher: „Es gibt hier ein Gefühl der Unsicherheit"
Dass es rund um den Gerresheimer Club ruhig ist, „das versuchen wir den Bürgern zu erklären - aber mit begrenztem Erfolg“, räumt der Bezirksvorsteher ein. „Es gibt hier ein Gefühl der Unsicherheit. Aber uns sind die Hände gebunden.“
Das Clubhaus der Motorrad-Rocker im ehemaligen Luftschutzbunker wurde erst im vergangenen Sommer eröffnet. „Wir ließen die Verwaltung prüfen, ob man das verhindern kann“, so Bremer. Die Antwort war eindeutig. Nein! „Wir können nichts machen Wir haben keine Befugnisse. Wir dürfen doch keinen Club schließen, nur weil die Leute eine Kutte tragen“, gibt der Christdemokrat zu bedenken.
Gerresheimer Treff steht weiter unter Polizei-Beobachtung
Er selbst macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Club der Rocker nicht passt. „Mir wäre es lieber, die wären dort nicht. Wir wollen dieses Viertel entwickeln - gerade jetzt, wo wir das Glashütten-Gelände neu bebauen können.“
Das Polizeipräsidium versichert nochmals, dass es keinen rechtsfreien Raum im Rocker-Milieu dulde. „Wir warten auch nicht, bis etwas passiert ist“, sagt Kriminaloberrat Roland Wolff. Deshalb stehe der Gerresheimer Treff weiter unter Beobachtung.