Düsseldorf. . Es war ein Streit mit Todesfolge: Zwei Tage nachdem ein 24-jähriger Familienvater nach einem Disco-Besuch auf der Düsseldorfer Königsallee gewaltsam zu Tode gekommen war, hat die Polizei die drei Tatverdächtigen geschnappt. Nachdem der erst am Sonntag gefasst worden war, haben sich die beiden anderen der Polizei gestellt.
Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines 24-jährigen Mannes an der Königsallee in Düsseldorf hat die Polizei die drei Tatverdächtigen gefasst bzw. vernommen. Nachdem bereits am Sonntag ein 23-Jähriger festgenommen worden war, hätten sich ein 21- und ein 24-Jähriger Mann am Montag der Polizei gestellt. Der 24-Jährige kam wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge in Untersuchungshaft. Der 21-Jährige wurde freigelassen, weil er an dem Angriff selbst nicht beteiligt war.
Wie die Düsseldorfer Polizei am Sonntag auf einer Pressekonferenz mitteilte, sollen die drei das spätere Opfer nach einem Diskothekenbesuch am frühen Samstagmorgen verfolgt und gegen eine Schaufensterscheibe geschubst haben. Die Scheibe zerbrach, der zweifache Familienvater starb an massiven Schnittverletzungen am Hals.
Opfer in Schaufensterscheibe gestoßen
Bei dem am Sonntag festgenommenen Mann handelt es sich um einen 23-jährigen Düsseldorfer. Der Tatverdächtige hat laut Polizei bereits eingeräumt, an dem Vorfall beteiligt gewesen zu sein. Er habe gestanden, das spätere Opfer in die Schaufensterscheibe gestoßen zu haben, sagte der Leiter der Mordkommission, Wolfgang Siegmund. Der Mann sei mit dem Kopf voraus in die Scheibe geprallt. Trotz massiver Schnittverletzungen habe er sich noch stark blutend zurück zur Diskothek schleppen können, hier sei er letztlich zusammengebrochen. Ein Notarzt habe ihn zunächst noch reanimieren können, später sei er in einer Spezialklinik verstorben.
Blutverschmierte Kleidung in Wohnung sichergestellt
Die drei Tatverdächtigen flüchteten zunächst. Durch die Aufnahmen von Überwachungskameras und mit Hilfe von Zeugen habe man den jetzt gefassten Mann ermitteln und in seiner Wohnung festnehmen können. Hier habe man auch blutverschmierte Kleidung sichergestellt, so Siegmund weiter. Bei den beiden Begleitern handelt sich laut Polizei um zwei junge Männer aus dem „Umfeld von Düsseldorf“. Weitere Angaben zu den beiden Gesuchten wollten die Ermittler nicht machen.
Motiv für Streit noch unklar
Der Hintergrund des Streits vor der Diskothek ist nach Angaben der Mordkommission noch unklar. So soll es zwischen dem späteren Opfer und den drei Tatverdächtigen schon in dem Tanzlokal einen „Tumult“ gegeben haben, dieser sei aber nach kurzer Zeit geschlichtet worden. Vor der Disco seien die Beteiligten dann erneut aufeinandergetroffen.
Gegen den festgenommenen 23-Jährigen wurde Haftbefehl wegen Körperverletzung mit Todesfolge erlassen. Der Mann sei bereits wegen Körperverletzungsdelikten vorbestraft, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder. Jetzt müsse er mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen. Ob er zum Zeitpunkt der Tat unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden hat, konnte die Polizei nicht sagen.
Alle Beteiligte hatten in der Diskothek auf der Königsallee an einer sogenannten „Flatrate“-Party teilgenommen. Bis 3.00 Uhr seien laut Polizei alle Getränke frei gewesen. (dapd)