Düsseldorf. Einkaufszeit auf der Heyestraße. Autos, Busse, Straßenbahnen rauschen vorbei. Kaum ist die eine Fahrbahn frei, rollt eine neue Kolonne auf der anderen Seite heran. Und das mitten im Geschäftszentrum. „Für uns Fußgänger ist die Situation lebensgefährlich”, sagen die Anwohner.
Ein Thema, das im Wahlkampf zwar eine bedeutende Rolle spielte, aber keine Verbesserung brachte. SPD-Ratsfrau Helga Leibauer hat die Interessen der Leute aufgegriffen und Ideen entwickelt. Sie plädiert für einen Stadtteilmanager als Vermittler, kann sich Verkehrslotsen und eine Druckknopfampel als Test vorstellen. Auch ein Lieferservice für Leute, die nicht mehr gut zu Fuß sind, gehören in das Paket.
Nicht ohne Seitenwechsel
Ohne Seitenwechsel sind die täglichen Besorgungen auf der Heyestraße nicht zu schaffen. Drogerie, Bank, Bäckerei und Supermarkt liegen auf der einen, Apotheke, Sparkasse und Haushaltswarenladen auf der anderen Seite.
Und weit und breit kein sicherer Überweg. „Für die älteren Mitbürger ist der Zustand unhaltbar”, sagt Angelo V., der seit 50 Jahren in Gerresheim wohnt und sich vor einem Jahr schriftlich an den Bezirksvorsteher gewandt hat. Ohne Erfolg.
Ratsfrau Leibauer, die mit ihrer Familie im Süden von Gerresheim wohnt, erlebt die „schwierige Situation” selbst jeden Tag. „Ein Zebrastreifen ist wegen des Straßenbahnverkehrs nicht möglich”, erläutert sie. Auch eine Mittelinsel scheidet aus diesem Grunde aus.
Seit fast vierzig Jahren fühlt sich der Süden Gerresheims stiefmütterlich behandelt. Damals konnte jeder Stadtbezirk zwei Vorschläge für künftige Fußgängerbereiche einreichen. Die Wahl fiel auf das attraktivere Kölner/Neußer Tor im Norden des Stadtteils. Er wurde damals in eine nagelneue Fußgängerzone verwandelt, während bei der Heyestraße alles beim Alten blieb.
Konzepte, die Situation zu verbessern, wurden in großer Zahl entwickelt - und vergilben seitdem in den Schubladen. Bei der Stadtverwaltung wird auf die geplante L404 verwiesen: „Vorher gibt es angeblich keine Verbesserungen.”
Leibauers Ideen werden sich möglicherweise leichter umsetzen lassen: Ein Stadtteilmanager könnte zwischen Hausbesitzern, Geschäftsleuten und Anwohnern vermitteln. Und beim Lieferdienst für ältere Mitbürger ist der Handel angesprochen - ganz unpolitisch und außerhalb aller Wahlzeiten.