Düsseldorf. .

Die Polizei hat den brutalen Überfall auf einen 33-Jährigen in der Düsseldorfer Altstadt aufgeklärt. Die Verdächtigen, drei junge Männer aus Duisburg, haben die Tat bereits gestanden und sitzen in U-Haft. Das Opfer liegt noch immer im Koma.

Britta Schreiber zieht die Stirn in Falten. „Das war eine Tat von herausragender Brutalität“, sagt die Staatsanwältin kopfschüttelnd und weist auf die fatalen Folgen für das Opfer hin. Der 33-jährige Portugiese, der in der Nacht zum 28. September in der Altstadt zusammengeschlagen wurde, liegt weiter im Koma. Die Ärzte im Uni-Klinikum diagnostizierten bleibende, schwere Hirnschäden. Die Staatsanwaltschaft klagt das Täter-Trio (18, 19 und 20 Jahre), das der Polizei am Montag und am Dienstag in Duisburg ins Netz gegangen war, nun wegen versuchten gemeinschaftlichen Totschlags an.

Das 33 Jahre alte Opfer wollte den Streit nur schlichten

Wie berichtet, hatte der Portugiese, der als Kellner arbeitete, mit Bekannten vor einem Eiscafé am Schlossturm gefeiert. Gegen 1.15 Uhr in der Nacht kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer anderen Gruppe. Plötzlich flogen Flaschen. Als der 33-Jährige mit beschwichtigenden Gesten den Streit schlichten wollte, rasteten die jungen Männer aus Duisburg aus. Einer von ihnen schlug ihm eine Flasche mit voller Wucht vor den Kopf. Alle drei traten danach noch mehrfach brutal auf den 33-Jährigen ein und flüchteten.

„Nur weil der Notarzt blitzschnell vor Ort war, hatte das Opfer überhaupt eine Chance zu überleben“, betont Britta Schreiber. Die Polizei bildete die zwölfköpfige Mordkommission „MK Schlossturm“, fahndete mit Phantombildern und Video-Sequenzen aus einer Überwachungskamera nach den Männer. DNA-Spuren und Fingerabdrücke, die am Tatort gesichert wurden, führten schließlich zum Erfolg. Der Abgleich mit der Täterkartei brachte zwei Treffer.

Die Spur führte nach Duisburg-Neudorf zu den vorbestraften Pascal R. (19) und Tefik K. (20). Letzter hatte gerade erst eine Haftstrafe wegen eines Gewaltdelikts verbüßt. In Zusammenarbeit mit den Duisburger Kollegen observierten die Ermittler die beiden jungen Männer und stießen so auch auf Charles M. (18), einen 1,95-Meter-Hünen mit der Statur eines Schwergewichts-Boxers. Alle drei trainierten gemeinsam in einem Fitnessstudio.

Polizeistreife erwischte einen bei Routine-Kontrolle mit gestohlenem Auto

Am vergangenen Montag „hat uns Kommissar Zufall geholfen“, wie es MK-Chef Guido Adler formuliert. Denn da klickten bei dem arbeitslosen Tefik K. die Handschellen, weil ihn eine Polizeistreife bei einer Routine-Kontrolle mit einem gestohlenen Auto erwischt hatte. Am Dienstagmorgen nahmen die Fahnder den Schüler Pascal R. in der elterlichen Wohnung fest. Zeitgleich überwältigte ein Sondereinsatzkommando den ebenfalls vorbestraften und arbeitslosen Charles M., der in einem Auto in der Nähe der Autobahn 3 unterwegs war.

Die drei jungen Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Dass sie an der Tat beteiligt waren, haben sie inzwischen zugegeben. „Sie stellen das alles aber wesentlich harmloser dar, als es sich wohl in Wirklichkeit abgespielt haben muss“, sagt Guido Adler.