Düsseldorf/Gelsenkirchen. .
Hannelore Kraft hat auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Markus Töns reagiert. Der hatte sich über Bemerkungen von Düsseldorfs OB Elbers über das Ruhrgebiet geärgert. Kraft antwortete ihm: „Düsseldorf bleibt Landeshauptstadt“.
Die Antwort von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist eindeutig. „Nein“, sagt Kraft und lehnt damit einen Umzug des Landtages von Düsseldorf ins Ruhrgebiet ab. In einem dreiseitigen Schreiben hat Hannelore Kraft jetzt eine kleine Anfrage des Gelsenkirchener Landtagsabgeordneten Markus Töns (SPD) beantwortet. Der hatte, süffisanterweise am 1. April, drei Fragen an die Landesregierung gestellt. Grund für die nicht ernst gemeinten aber mit ernstem Hintergrund gestellten Fragen waren laut Töns abfällige und arrogante Bemerkungen von Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) gegen das Ruhrgebiet.
Hier die Fragen und einige Auszüge aus Krafts amüsanten Antworten:
Teilt die Landesregierung die Einschätzung, dass Düsseldorf und der Rest von NRW durch Welten getrennt sind?
„Nein. Die Landesregierung fühlt sich dem Leitbild der ,Einen Welt’ verbunden. eine Unterteilung Nordrhein-Westfalens in ,Welten’ scheidet daher von vorneherein gedanklich aus.“
Wäre es nicht folgerichtig, die Landesregierung in das industrielle Herz von NRW zu verlegen, um Düsseldorf von der Bürde Landeshauptstadt zu sein, zu erlösen?
Die Landesregierung, so Kraft, werde nicht überstürzt handeln sondern „in einem ersten Schritt Düsseldorf noch einmal die Gelegenheit geben, Begeisterung und Stolz zu zeigen“.
Dies entspreche der grundsätzlichen Haltung der Landesregierung, dass „jeder eine zweite Chance verdient hat“. Sollte sich die Stadt weigern, diesen Schritt zu gehen, würden ohne jede Sentimentalität andere Optionen geprüft.
Würde die Landesregierung einen Umzug des Parlaments in das Ruhrgebiet unter dem Motto „Weg von den Bankern, hin zu den Bürgern“ begrüßen?
„Nein“, schreibt Hannelore Kraft, „denn nach Auffassung der Landesregierung sind Banker auch Bürger.“ Und: Die Landesregierung habe den Eindruck gewonnen, „dass es vielen Abgeordneten – auch und gerade aus dem westfälischen Raum – nicht gefallen würde, wenn sie von den spezifischen im Rheinland üblichen Formen der Brauchtumspflege abgekoppelt würden“.