Düsseldorf. In der Nacht zu Donnerstag hat ein Kiosk in Düsseldorf gebrannt. Ein Anwohner, der gegenüber wohnt, hat das Feuer gefilmt – und berichtet.

Es war eine unruhige Nacht für Stefan Hoderlein. Der 63-jährige Düsseldorfer wohnt in Düsseldorf-Flingern, schräg gegenüber des Hauses, in dem es in der Nacht zu Donnerstag die große Explosion gegeben hat. Zum Zeitpunkt des Feuers ist der Künstler noch wach gewesen. „Ich bin sehr nachtaktiv“, erzählt er im Gespräch mit der NRZ. Durch das Milchglas-Fenster seines Badezimmers sah der Düsseldorfer die Flammen aus dem Gebäude schlagen.

„Und dann hat es laut gerumst – so laut, dass ich erst dachte, da hat jemand den größten China-Böller aus Polen importiert“, erzählt er nur einen Tag später nach dem großen Unglück. Dinge fielen von seiner Fensterbank, dann ging er in ein anderes Zimmer seiner Wohnung und filmte das in Flammen stehende Wohnhaus gegenüber.

Explosion in Düsseldorf: Anwohner-Video zeigt Flammen

Zu dem Zeitpunkt, gegen 3 Uhr nachts, sei es bereits ruhig und leer auf den Straßen gewesen. „Wahrscheinlich waren die Menschen da schon evakuiert, die Feuerwehr kam dann auch direkt“, berichtet der Düsseldorfer, der bereits seit mehr als sechs Jahren in seiner Wohnung gegenüber der Unglücksstelle lebt. Dass es bei dem tragischen Vorfall auch Tote gegeben hat, habe Hoderlein erst später in den Nachrichten erfahren.

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Er kannte den Kiosk, habe dort ab und zu Zigaretten gekauft, „und immer auch etwas Geld in die Spardose gesteckt“, erzählt der 63-Jährige. „Jetzt guckt man sich die Stelle an und denkt ‚Oh Gott‘, ich will gar nicht weiter denken, was noch hätte passieren können“, wird er plötzlich ganz ruhig. So ganz verarbeitet habe er das Geschehene nicht. „Das ist alles so abstrakt“, sagt er. In der Unglücksnacht hat der Alleinstehende 63-Jährige wachgelegen, „ich habe kein Auge mehr zubekommen.“