Düsseldorf. Polizei forderte einen Moerser Autofahrer zum Halten auf. Stattdessen raste er davon – und gegen eine Ampel. Dann wurde der Fall noch bizarrer.
Mit 120 km/h ist ein Autofahrer in der Nacht zu Freitag durch die Düsseldorfer Innenstadt gerast. Um 2.15 Uhr wollten Polizeibeamten den Mercedesfahrer am Grabbeplatz kontrollieren. Der 34-Jährige ignorierte allerdings die Aufforderung der Polizei. Stattdessen gab er, als die Ampel auf Grün sprang, Vollgas und flüchtete in Richtung Oberkasseler Brücke. Das berichtet Polizeisprecher André Hartwich am Freitag.
Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf, konnten den Mercedesfahrer zunächst aber nicht einholen. In Oberkassel drehte der 34-Jährige auf der Brücke und raste mit gleicher Geschwindigkeit stadteinwärts zurück. „Es war Altweiber. Man darf sich nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn Menschen aus der Altstadt kommend, zur Straßenbahn oder in Richtung Tonhalle unterwegs gewesen wären“, sagt André Hartwich.
Autofahrer besitzt keinen Führerschein
Bevor die Polizei ihn schließlich stoppen konnte, beendete der Mann seine Fahrt selbst: Er prallte gegen eine Ampel in Höhe der Staatsanwaltschaft an der Fritz-Roeber-Straße. Damit war die Verfolgungsjagd aber noch nicht endgültig vorbei: Der 34-Jährige, der bei dem Unfall unverletzt blieb, ließ seinen Wagen stehen und flüchtete zu Fuß. Weitere Polizisten, die mittlerweile zur Unterstützung eingetroffen waren, konnten den Mann schließlich stoppen.
„Die Kollegen hatten ein gutes Gespür bei der Kontrolle. Wir haben genau den Richtigen erwischt“, betont Polizeisprecher Hartwich. Denn der 34-jährige Deutsche aus Moers besitzt keinen Führerschein – und unterliegt einer „unanfechtbaren Versagung der Fahrerlaubnis auf Lebenszeit“. „Er muss sich schon einiges geleistet haben, um niemals einen Führerschein machen zu dürfen“, so André Hartwich. Den Raser erwartet jetzt ein Verfahren wegen einer Verkehrsstraftat, Unfallflucht sowie des Verdachts eines Autorennens.