Düsseldorf. Das Comitee Düsseldorfer Carneval stellt seine Pläne für die Karnevalstage vor. Die Details zum Rathaussturm, Kinderumzug und Rosenmontagszug.

Zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch haben Düsseldorfs Karnevalisten natürlich immer eine Menge zu tun. Immerhin haben sie es in der Landeshauptstadt mit dem (mindestens) drittgrößten Rosenmontagsumzug Deutschlands zu tun. Am Dienstag gab der Vorstand des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC) nun die finalen Planungen für das Karnevalswochenende 2024 bekannt.

Los geht das Ganze wie gewohnt und bewährt am Donnerstag, 8. Februar, um 11.11 Uhr, wenn die Möhnen das Rathaus stürmen und Oberbürgermeister Keller die Krawatte beschneiden. CC-Literat Klaus Use wies darauf hin, dass die Veranstaltung von reger Teilnahme lebe: „Bitte viele Möhnen am Rathausplatz“, laute die Devise. In der Vergangenheit hatte es an diesen nämlich gemangelt. Das CC wies darauf hin, dass alle Düsseldorferinnen eingeladen seien.

Düsseldorfer Musik auf dem Rathausplatz

Neben dem Rathaussturm wird es auf dem Rathausplatz ein gewohnt buntes Programm mit viel Musik geben. Neben den Männern von Hermes und Band, die das diesjährige Mottolied „Wat et nit all jöwt“ beigesteuert haben, viel Düsseldorfer Musik von Alt Schuss, der KG Regenbogen und den Swinging Funfares. CC-Vizepräsident Stefan Kleinehr bezeichnete es dementsprechend auch als großes Anliegen und Zukunftsaufgabe, im Düsseldorfer Karneval mehr Düsseldorfer Musik einzubringen.

Auch interessant

Wie schon am 11.11. musste auch zum Sessions-Höhepunkt die Baustelle am Rathausplatz rückgebaut werden. Der Leiter Organisation Sven Gerling räumte ein, dass es wenigstens zum Sessionsauftakt einige Probleme dabei gegeben habe: „Das lief nicht so wie gewünscht.“ Für das Karnevalswochenende aber ist alles in bester Ordnung. Mit Rücksicht auf den anstehenden Zug gab es sogar eine deutliche Planübererfüllung: „Die freie Durchfahrtsfläche wurde um einen halben Meter übertroffen.“ Platz werden die Narren also das Wochenende über haben.

Kinder- und Jugendumzug so groß wie noch nie

Das wird sich auch am Samstag auszahlen, wenn der Kinder- und Jugendumzug ansteht, der, wie Jugendleiterin Nicole Nothen verkündete, so groß ist wie noch nie. Für dieses Jahr sind 6250 Teilnehmer angemeldet. Damit wird die Teilnehmerzahl von 2023 um mehr als 2000 übertroffen. Ein bloßer Post-Corona-Effekt sei das indes nicht, auch vor der Pandemie waren die Zahlen nicht so hoch. Eine Erklärung hatte das CC für den Boom nicht, die Freude sei aber groß. Auch wenn der Planungsaufwand Organistionsleiter Gerling die eine oder andere schlaflose Nacht gekostet habe, wie Nothen verriet.

Der Kinderumzug ist dieses Jahr auch zu groß, als dass die komplette Aufstellung auf dem Schulhof des Görres-Gymnasiums stattfinden könnte. Dieses Jahr reicht die Aufstellung bis zur Lichtsäule am Graf-Adolf-Platz. Dennoch bleibt der Schulhof als zentraler Treffpunkt erhalten. Hier geht es ab 12.30 Uhr, der Zug setzt sich um 14 Uhr in Bewegung.

Beim Kinderumzug wird die Tribüne am Rathausplatz übrigens geöffnet sein. Im Gegensatz zum Rosenmontagszug, an dem man Tickets für die Tribüne kaufen muss, herrscht freie Platzwahl für Lau. Die Karnevalisten erhoffen sich auch hier regen Zuspruch, namentlich weil auch dieses Jahr wieder die besten Kostüme der Kinder prämiert werden. Hier sei mit sehr viel Kreativität zu rechnen, wie Nothen mitteilte. Die bestkostümierten Gruppen erhalten dieses Jahr ein Preisgeld von 300 Euro, die zweitplatzieren 200, auf den dritten Platz entfallen 100 Euro. Der Kinderumzug wird gegen 16.30 Uhr auf der Mühlenstraße Ecke Mertensgasse aufgelöst.

11.825 Teilnehmer beim Rosenmontagszug

Das Highlight ist und bleibt aber der große Rosenmontagszug. Hier ist bereits ab 6.30 Uhr mit ersten Verkehrsabsperrungen im Bereich der Wagenbauhalle an der Merowingerstraße zu rechnen. Zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr ist dann die komplette Zugstrecke für den Straßenverkehr gesperrt. Ausnahme ist hier die Königsallee, die bereits ab Sonntagmorgen für den Straßenverkehr nicht mehr befahrbar sein wird.

Nun folgt die lange Aufstellung des Zug, der sich ab 12.24 Uhr an der Ecke Corneliusstraße/Herzogstraße in Bewegung setzen wird. Ab der Herzogstraße darf dann auch mit Kamelle geworfen werden. Auch beim Rosenmontagszug gibt es eine Steigerung der Teilnehmer zu verzeichnen, wenngleich die nicht ganz so deutlich ausfällt wie beim Kinderumzug. Mit 11.285 Teilnehmern sind es beinahe 700 mehr als letztes Jahr.

Insgesamt werden 123 Wagen im Zug sein. Der Prinzenwaagen befindet sich etwa in der Mitte an Stelle 65, dahinter folgen die Prinzengarden Rot-Weiss und Blau-Weiss. Zugfahrzeuge kommen inklusive Reserve 131 zum Einsatz. Das CC teilte mit, dass die Landwirte, die ihre Zugmaschinen beisteuern, herzlich eingeladen sind, an ihren Fahrzeugen mit Plakaten auf den Bauernprotest Bezug zu nehmen. „Ohne die Bauern läuft nix“, wie Pressesprecher Hans-Peter Suchand es ausdrückte. Der Rosenmontagszug sei auf die Unterstützung durch die Landwirte angewiesen.

CC gibt Tipps, wo Familien den Rosenmontagszug gut sehen können

Eine leichte Änderung am Zugverlauf war allerdings nötig geworden. Durch die Baustelle auf der Friedrichsstraße war der Zug 2023 über die Corneliusstraße verlaufen. Das habe sich als kompliziert herausgestellt, sodass der Zug dieses Jahr über die Elisabethstraße zurück in die Wagenhalle zieht. Hier, gegen Ende des Zuges, sei auch ein guter Platz, wenn man sich mit Kindern am Zug postieren wolle, wie das CC mitteilte. Es sei ruhiger als in der Altstadt.

Aufgelöst wird der Zug dann an der Ecke Elisabethstraße/Oberbilker Allee. Mit dem ersten Wagen wird hier um 15 Uhr gerechnet. Gegen 18 Uhr werden dann voraussichtlich alle Wagen wieder in der Halle an der Merowingerstraße sein. So richtig Schluss mit Karneval ist dann natürlich noch nicht. Am Veilchendienstag folgt noch die Verabschiedung des Prinzenpaars und der närrische Zapfenstreich. Auch hier freute sich das CC über große Teilnahme seitens der Bevölkerung.