Düsseldorf. Gegen Scooter-Raser hat sich in anderen EU-Staaten ein technisches Mittel bewährt. Damit will auch Düsseldorf Fußgängerzonen sicherer machen.
In Düsseldorf sollen Fußgänger zukünftig vor zu schnellen E-Scooter-Fahrern geschützt werden – durch Langsamfahrzonen, sogenannte „Slow Speed Zones“. In diesen Zonen wird die E-Scooter-Geschwindigkeit automatisch gedrosselt. Bis Ende des Jahres sollen außerdem in allen Stadtbezirken Sharingstationen entstehen. Das hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) in seiner Sitzung am Mittwoch, 17. Januar, beschlossen. Weiterhin plant die Landeshauptstadt ein Vergabeverfahren, um die Anzahl der Sharing-Anbieter zu reduzieren.
Digitale Grenze drosselt Geschwindigkeit
„Slow Speed Zones“ für Scooter werden in anderen Ländern der Europäischen Union bereits erfolgreich umgesetzt. Sie ermöglichen die automatisierte Anpassung der Geschwindigkeit beim Durchqueren digitaler Grenzen. So kann beispielsweise innerhalb von Fußgängerzonen oder Grünanlagen sichergestellt werden, dass die Roller langsamer fahren – unabhängig davon, ob der Fahrer dazu Lust hat. Das soll auch Kollisionen mit Fußgängern verhindern.
Die Gesetzeslage in Deutschland biete noch keine Grundlage für die feste Einführung solcher Zonen, meldet die Stadt. Deswegen soll das Konzept erst einmal im Rahmen eines Verkehrsversuches in der Düsseldorfer Altstadt ab September 2024 getestet werden werden.
Bis zu 40 neue Sharingstationen bis Ende 2024
Laut Beschluss des OVA soll nun der Ausbau von Sharingstationen auch im restliche Stadtgebiet erfolgen. Solche Stationen sollen das sichere und ordentliche Abstellen von Leih-Rädern, Leih-Scooter und Leih-Elektrorollern gewährleisten. Im Rahmen eines Sofort-Programms wird dazu die Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf GmbH (CMD) im Auftrag der Stadt alle weiteren acht Stadtbezirke damit ausstatten. Je drei bis fünf Sharingstationen pro Stadtteil sollen dabei entstehen, insgesamt werden so 24 bis 40 neue Sharingstationen geschaffen.
Räumliche Schwerpunkte sollen dabei besonders belebte Orte wie Stadtteilzentren oder Bahnhöfe sein. Die Planungen der jeweiligen Standorte läuft. Bis Ende 2024 soll das Sofort-Programm abgeschlossen sein. Bislang gibt es im Stadtgebiet rund 140 Sharingstationen: Vorrangig liegen sie in der Innenstadt (im Stadtbezirk 1) sowie auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität (Stadtbezirk 3).
Anzahl der Anbieter soll reduziert werden
Parallel dazu plant die Stadt ein Vergabeverfahren, um die Anzahl der Sharing-Anbieter zu reduzieren. Die Durchführung dieses Verfahrens ist für das erste Halbjahr 2024 geplant. Aktuell gibt es vier E-Scooter-Anbieter in Düsseldorf: Tier, Lime, Voi und Bolt. Die erlaubte Obergrenze für E-Scooter und Co. in der Stadt liegt bei 8400 Fahrzeugen. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens sollen nur noch drei Anbieter übrigbleiben, kündigt die Stadt an.
Ziel der Regulierung ist demnach eine weitere Reduzierung der Fahrzeuganzahl, ebenso eine Anpassung der Flottenverteilung. Auch der Verwaltungsaufwand könne damit verringert werden, so die Stadt. Eine verpflichtende Umsetzung von weiteren Vorkehrungen – wie beispielsweise Fußpatrouillen und die Bedienpflicht des gesamten Stadtgebietes – sollen weitere Vorgaben im Vergabeverfahren sein.