Düsseldorf. Das brennende Känguru von Düsseldorfs Wagenbauer Jacques Tilly, das zuletzt von Klimaschützern eingesetzt worden war, ist jetzt zerstört worden.

Schock für alle Düsseldorfer Karnevalsfreunde: Der beliebte Kanguru-Mottowagen von Jacques Tilly wurde zerstört. Allerdings stand das bunte Gefährt nicht in der Wagenbauhalle des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) am Steinberg, sondern in einer Halle auf dem Märchenland-Gelände in Flingern. Architekt Joachim Johänning, der den Känguru-Wagen vor zwei Jahren gekauft hatte, wollte das Gefährt vergangenen Donnerstag (11. Januar) gerade aus der Halle holen, als er den Schaden entdeckte. „Ich dachte, ich sehe nicht richtig“, so Johänning, der - gemeinsam mit seiner Frau Andrea - auch als „Kultur - und Klimaaktivist“ unterwegs ist. Das Vehikel sollte am Donnerstag eigentlich zum Karnevals-TÜV nach Frankfurt gebracht werden. Die Johännings wollen den Wagen nämlich dort am Karnevalssonntag (11. Februar) präsentieren.

Johänning ist Inhaber und Schirmherr vom „Quartier 8“ in Flingern. Ein Künstlerhof, in dem Kreative Räume mieten und Veranstaltungen durchführen können. Den Känguru-Wagen kaufte er, nachdem das Vehikel an Rosenmontag 2020 in Düsseldorf Premiere gefeiert hatte und schickte ihn zu zahlreichen Anlässen auf die Straße, etwa bei Demos von Fridays for Future. Bei den Vorverhandlungen zur Weltklimakonferenz im Juni 2023 machte das Gefährt auch in Bonn Station. „Die Menschen lieben diesen Wagen“, sagt Johänning.

Der Wagen soll wieder repariert werden

Das Gefährt behandelte bei seiner Premiere im Februar 2020 - wie so oft bei Tilly - in klarer und minimalistischer Bildsprache die Umweltkatastrophe in Australien, nachdem von August 2019 bis Anfang 2020 fast 20 Prozent des Waldgebiets in Down Under verheerenden Buschbränden zum Opfer gefallen waren. Auf dem am Rücken brennenden Känguru stand damals „Australien ist überall“ geschrieben. Tillys klarer Aufruf für mehr Klimaschutz. Johänning machte daraus einen allumfassenden „Klimawagen“: Er veränderte den Spruch in „Klima ist nicht verhandelbar!“

Allerdings sieht Wagenbauer Tilly den Vorfall von letzter Woche nicht als Angriff auf seine Kunst. „Das waren irgendwelche Vandalen, die etwas kaputt machen wollten, denen kam das Pappmaché-Känguru gerade Recht“, sagt er. Tilly hat - gut vier Wochen vor Rosenmontag - aktuell genug zu tun. Aber seinem Freund Johänning leistet er nun Soforthilfe. „Der Wagen wird am Montag zu mir in die Wagenbauhalle gebracht und da werden wir ihn auf Vordermann bringen, damit er in Frankfurt auf die Straße kann“, sagt der Künstler.