Düsseldorf. „Keine konkreten Maßnahmen“ beim Wohnungsbau: Der grüne Kooperationspartner ist mit dem CDU-OB Stephan Keller unzufrieden.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller agiert nach Ansicht des grünen Kooperationspartners in der Wohnungspolitik zu defensiv. „Zu seinen Ankündigungen und Zielzahlen fehlen immer noch die konkreten Maßnahmen und Planungen“, sagt Harald Schwenk, wohnungspolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion. Anlass dieser Kritik sei die aktuelle Verwaltungsvorlage zum Wohnungsneubau und zum Umgang mit den Flächen der Adler Gruppe. „Das Ziel von 8000 Wohnungen auf städtischen Flächen ist darin verschwunden“, so Schwenk. „Wir sehen kein neues Tempo. Vielmehr fällt der OB hinter die Beschlüsse des Rates zurück“.
Nur bei der Fläche Auf’m Tetelberg in Bilk solle es konkret vorangehen, obwohl es etwa auch zum Hasseler Richtweg oder für das Vorgehen beim Glasmacherviertel längst weitergehende Beschlüsse gebe. „Der Stadtrat hat schon gezeigt, wo die Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum möglich wäre“, betont Schwenk.
Neubauten allein können die Krise nicht bewältigen
Antonia Frey, Grünen-Ratsfrau und Vorsitzende des Wohnungsausschusses, kritisiert zudem, dass die Entwicklung im Wohnungsbestand zu wenig im Blick sei. Nur mit Neubauten werde man die Wohnungskrise jedoch nicht bewältigen können, „wenn wir nicht auch die bezahlbaren Mietwohnungen im Bestand sichern“.
OB Keller bekam zuletzt auch aus der Düsseldorfer Wirtschaft Gegenwind, weil zahlreiche Bauprojekte in der Stadt stagnieren. Die SPD warf dem Rathauschef zudem vor, ein OB des Stillstands zu sein: Außer großen Ankündigungen sei Keller bislang nicht viel gelungen.