Düsseldorf. Der Sprecher der Düsseldorfer Altstadtwirte bittet um Entschuldigung für eine Instagram-Story, Gibt es einen Dialog mit der Jüdischen Gemeinde?
Der Düsseldorfer Erfolgs-Gastronom Walid El Sheikh bedauert den „Genozid“-Vorwurf in seiner Wortmeldung zum Nahost-Konflikt, mit der er am Wochenende eine heftige Debatte ausgelöst hatte. „Ich habe zu schnell und emotional reagiert und bereue das“, sagte er. Er spreche sich aber weiter für einen Waffenstillstand in Gaza aus.
Scharfe Kritik von allen Seiten
Der Sprecher der Altstadtwirte hatte am Wochenende auf seinem Instagram-Account eine Story weitergeleitet, die den Krieg in Nahost thematisierte. Unter anderem schrieb er: „Das ist ein Genozid im Namen der Selbstverteidigung“. Die Düsseldorfer FDP-Bundespolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte daraufhin öffentlich den Rücktritt El Sheiks als Sprecher der Altstadtwirte. Kritik kam auch von Oberbürgermeister Stephan Keller (NRZ berichtete). Und auch der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Oded Horowitz, kritisierte das Posting des Gastronomen scharf und zeigte sich „entsetzt“ über dessen Inhalt.
Altstadtwirte bereiten Erklärung vor
Die Worte des Oberbürgermeisters seien ihm sehr nah gegangen, sagte El Sheikh. „Er hat recht, es ist kein Genozid.“ In vielen Gesprächen habe der Gastronom am Montag gespiegelt bekommen, dass seine Gesprächspartner diesen Begriff für falsch halten. El Sheikh würde sich wünschen, dass ein Dialog mit der Jüdischen Gemeinde noch möglich wäre. „Der Austausch könnte helfen, sich gegenseitig zu verstehen, und auch wofür ich mich einsetze.“
Von den Düsseldorfer Altstadtwirten werde indes ein allgemeines Statement werde bald veröffentlicht, sagte Stanislava Balueva, die Betreiberin des Hofs an der Ratinger Straße und El Sheikhs Stellvertreterin bei den Altstadtwirten. Derzeit könne sie nur sagen, dass es sich bei dem Posting um eine Meinung handle, die nicht repräsentativ für alle Wirte in der Altstadt sei.