Düsseldorf. Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt zeigen sich bestens vorbereitet für die am 14. Juli startende Rheinkirmes. Vier Millionen Besucher erwartet.

Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt zeigen sich für die am Freitag, 14. Juli, beginnenden Rheinkirmes in Düsseldorf bestens vorbereitet. An den insgesamt zehn Tagen mit rund vier Millionen Besuchern werden die linksrheinischen Rheinwiesen wieder zum 51. Düsseldorfer Stadtteil – mit Müllabfuhr, Postboten für die Schausteller und einem eigenen Sicherheitsdorf. Am Kaiser-Wilhelm-Ring unweit des Riesenrads laufen zwischen kleinen roten Containern und zwei großen Zelten die Fäden für die Einsatzkräfte zusammen. „Und wenn es sein muss und sich jemand arg daneben benimmt, können wir ihn hier auch in Gewahrsam nehmen“, betonte Polizeidirektor Thorsten Fleiß beim Medientermin vor Ort am Mittwoch. „Wir wollen allen eine sichere Kirmes ermöglichen.“

Friedliches Großereignis, nicht vergleichbar mit dem Oktoberfest

Wobei der Leiter der Polizeiinspektion Mitte optimistisch auf die nächsten Tage blickt. Das hat mit Erfahrungswerten aus den Vorjahren zu tun. „Die Düsseldorfer Kirmes gilt als eine der friedlichsten Großveranstaltungen Deutschlands“, sagt Fleiß. Es sei wie bei den großen Festen in der Altstadt wie Jazz-Rally oder Frankreichfest. „Wenn viele Menschen friedlich zusammen feiern wollen, dann ist auch die soziale Kontrolle groß“, erklärt der Polizist.

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/rheinkirmes-duesseldorf-alle-wichtigen-infos-zur-kirmes-auf-einen-blick-id235752047.html

Nicht bestätigten Zahlen zufolge sollen während der gesamten Rheinkirmes weniger Delikte passieren als beim Münchener Oktoberfest an einem Tag. Dennoch: Besonders der Eröffnungsfreitag stellt die Behörde stets vor Herausforderungen. Fleiß: „Da haben wir – im Mix mit dem Altstadt-Geschehen – traditionell sehr viel zu tun und werden mit mehreren Hundertschaften und Unterstützung vom Land im Einsatz sein – natürlich auch mit zahlreichen Beamten in zivil.“

Die Kirmes besitzt eigene Straßen und Hausnummern

Das Gelände der Rheinkirmes, das sich in diesem Jahr rund 300 Schausteller teilen, ist fast 70.000 Quadratmeter groß. Das Areal für den Personenverkehr beläuft sich auf gut 27.000 Quadratmeter. Das ist viel (zu schützende) Fläche. Auch in diesem Jahr hat die Feuerwehr deshalb einen eigenen „Stadtplan“ für den Rummel entworfen mit eigenen Straßennamen wie Rheinstraße, Radschlägerstraße oder Schützenstraße. Die kleineren Verbindungswege sind ebenfalls benannt (Altstadtgasse, Kirmesgasse). Dazu hat jedes Fahrgeschäft und jede Imbissbude eine eigene Hausnummer.

Gewappnet für die Rheinkirmes: (v.l.) Holger Körber (Leiter Außendienste Ordnungsamt), Thorsten Fleiß (Leiter Polizeiinspektion Mitte) und Michael Brüls (Feuerwehr) stellten am Mittwoch das Sicherheitsdorf vor.
Gewappnet für die Rheinkirmes: (v.l.) Holger Körber (Leiter Außendienste Ordnungsamt), Thorsten Fleiß (Leiter Polizeiinspektion Mitte) und Michael Brüls (Feuerwehr) stellten am Mittwoch das Sicherheitsdorf vor. © STADT | Photogaphie Ingo Lammert

Durch diese Koordinaten sei gewährleistet, „dass die Kolleginnen und Kollegen von der mobilen Feuerwache vor Ort schnell eingreifen können“, sagte am Mittwoch Brandrat Michael Brüls. Dass dies notwendig ist, zeigen die Zahlen von 2022: Im Vorjahr musste die Feuerwehr insgesamt 168 Mal auf dem Kirmesgelände eingreifen. Das meiste davon waren Notfalleinsätze, aber auch gebrannt habe es neunmal, so Prüls.

Kaum noch Beschwerden von Anwohnern

Dass die Rheinkirmes ein vergleichsweise friedliches Zusammentreffen ist, kann Holger Körber vom Ordnungsamt bestätigen. Denn auch die Anwohner zeigen sich toleranter denn je. „Die Beschwerdezahlen sind rückläufig“, so Körber. „Die Leute hier wissen ja auch, was auf sie zukommt. Viele verlegen ihren Urlaub in die Kirmeszeit. Es ist ja nicht so, dass diejenigen, die hier wohnen, kein Geld hätten, um sich nach Alternativen umzuschauen.“ Der Leiter der Außendienste des Ordnungsamtes wird täglich den Einsatz von bis zu 70 Mitarbeitenden auf und neben dem Rummel koordinieren. Die Frauen und Männer vom Ordnungsamt haben vielfältige Aufgaben. Sie laufen auf der Kirmes Streife, überprüfen Gewerbetreibende in der Gastronomie und sollen sogar den Jugendschutz in Sachen Rauchen im Auge behalten.

Hilfe für Kinder und für Frauen, die Opfer von Übergriffen werden

Apropos Nachwuchs: Auch in diesem Jahr verteilt das DRK Düsseldorf wieder so genannte Kinderkontaktbänder auf den Rheinwiesen. Mit dem entsprechenden Namen des Kindes und der Telefonnummer der Eltern oder Begleitpersonen versehen, tragen die Kinder die Bänder sichtbar an ihrem Handgelenk. Wird ein verloren gegangenes Kind von Kirmesbesuchern, der Polizei oder den Rettungs- oder Sicherheitskräften gefunden, können die Eltern oder die Kontaktperson schnell kontaktiert werden.

Die Frauenberatungsstelle hat ihre Kampagne „Luisa ist hier“, die bereits an mehr als 40 Orten Düsseldorfs läuft, für die Kirmes angepasst: Frauen und Mädchen, die sich in einer unangenehmen Situation befinden, insbesondere wenn sie bedroht oder sexuell belästigt werden, können mit dem Codewort „Ist Luisa hier?“ Hilfe durchs Thekenpersonal in den Bierzelten, durch die Rettungskräfte sowie den OSD vor Ort erhalten.