Düsseldorf. Der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst geht weiter. Die Verdi hat die Beschäftigten in Düsseldorfs Stadtverwaltung erneut zum Streik aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat für den morgigen Donnerstag (2. März) einen weiteren Warnstreik für die Düsseldorfer Stadtverwaltung angekündigt. Dies teilte die Gewerkschaftsbezirk Düssel-Rhein-Wupper am Montagabend mit.

Derzeit verhandelt die Verdi mit Arbeitgebervertretern über einen neuen Tarif. Die Forderung: 10,5 Prozent mehr Lohn, dabei mindestens 500 Euro pro Monat mehr sowie 200 Euro mehr für Azubis und Werksstudierende. Bislang kam es in den Verhandlungen noch zu keiner Einigung.

Angebot „völlig unzureichend“

Ganz im Gegenteil. Für Alexander Prieß, Gewerkschaftssekretär für den Bereich der Gemeinden sei das Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde sogar „völlig unzureichend.“ Weil die meisten Beschäftigten der kommunalen Verwaltungen nicht zu den Spitzenverdienern gehören, sei es angesichts der hohen Inflation „absolut respektlos, erst ab Oktober eine Erhöhung der Vergütungen um magere drei Prozent anzubieten“, so Prieß weiter.

Daher ruft die Verdi die Beschäftigten in der Stadtverwaltung am Donnerstag zu einem erneuten, ganztägigen Streik auf. Auch die Verwaltungen in Erkrath, Ratingen und Hilden werden dann bestreikt. Am 2. März treffen sich die Streikenden ab 9.30 Uhr am Bahnhof in Hilden. Am dortigen Nové-Mesto-Platz wird dann ab 10.30 Uhr eine Streikkundgebung stattfinden, wie die Verdi weiter mitteilt.

Streikwelle in Düsseldorf

Bereits seit Beginn dieser Woche rollt eine Streikwelle durch Düsseldorf. Am Montag gab es am Flughafen einen Streik, am Dienstag streikten die Beschäftigten in der Stadtverwaltung. Wie die Stadt Düsseldorf am Dienstag mitteilte, nahmen am heutigen Streiktag (28. Februar) insgesamt 456 Mitarbeitende an Warnstreikaktionen teil. Davon entfielen laut Stadt 245 Streikende auf städtische Kindertagesstätten und Einrichtungen für Jugendliche. 18 Kitas blieben nach Angaben der Stadt ganz geschlossen, 32 Kitas konnten nur eingeschränkt öffnen. Ebenso blieben sechs Jugendförderungseinrichtungen geschlossen.

Bei den Bürgerbüros haben nach Stadtangaben 25 Personen gestreikt. Die Standorte in Gerresheim, Eller und Kaiserswerth blieben daher geschlossen. In den übrigen Standorten konnte der Dienstbetrieb mit kleineren Einschränkungen aufrechterhalten werden. Der Betrieb des Sportparks Niederheid wurde ab 14.30 Uhr eingestellt, der Wildpark hat seine Tore erst gar nicht geöffnet.

Auch bei der Rheinbahn wird seit dem frühen Dienstagmorgen (3 Uhr) für 48 Stunden gestreikt (NRZ berichtete). Doch anders als bei dem Verkehrsunternehmen, sind zumindest am Mittwoch für die Stadtverwaltung bisher keine weiteren Aktionen angekündigt. Im Bedarfsfalle wird das Jugendamt wieder situationsabhängig reagieren und bei etwaigen Schließungen von Kindertagesstätten Notgruppen einrichten.

Die Ver.di rechnet jedoch für Donnerstag damit, dass zahlreiche städtische Kitas geschlossen bleiben und städtische Dienstleistungen nur eingeschränkt angeboten werden können.